Lotichĭus,
Petrus, neulat. Dichter, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Oheim auch
Secundus genannt, geb. zu
Schlüchtern im Hanauischen, studierte zu
Marburg
[* 2]
Medizin, in
Wittenberg
[* 3] unter
Camerarius und
Melanchthon
Humaniora, machte später
als
Führer mehrerer reichen
Jünglinge
Reisen durch
Frankreich und
Italien
[* 4] und wurde 1557
Professor der
Medizin
zu
Heidelberg,
[* 5] wo er starb. Seine lateinischen Gedichte, namentlich die
Elegien, in denen er mit Ovid wetteifert,
reihen ihn den bedeutendsten lateinischen Dichtern der neuern Zeit an. Seine »Poemata«
(1551) wurden später von
Burmann (Amsterd. 1754, 2 Bde.),
Kretschmar
(Dresd. 1775) und Friedemann (Leipz. 1840) herausgegeben und von
Köstlin ins Deutsche
[* 6] übersetzt
(Halle
[* 7] 1826). - Auch ein
Neffe von ihm,
Johann
Peter Lotichius
, gest. 1669 in
Frankfurt
[* 8] als kaiserlicher Historiograph, hat sich als
lateinischer Dichter bekannt gemacht.
Vgl.
Ebrard,
Peter Lotichius
der jüngere (mit Auswahl seiner Gedichte, Gütersl. 1883).