Lotheißen
,
Ferdinand, kulturhistor. Schriftsteller, geb. zu Darmstadt, [* 2] studierte in Göttingen [* 3] und Berlin [* 4] klassische Philologie, wurde 1859 als Gymnasiallehrer in Büdingen angestellt und ging 1863 nach Genf, [* 5] um die Mitdirektion einer großen Unterrichtsanstalt zu übernehmen. Seitdem widmete er sich mit besonderer Vorliebe dem Studium der französischen Litteratur, machte zu Studienzwecken häufige und längere Reisen in die verschiedenen Teile Frankreichs und wurde 1870 als Professor an eine Oberrealschule in Wien [* 6] berufen, wo er zugleich Dozent für moderne französische Sprache und Litteratur sowie Vorstand des französischen Seminars an der Universität ist. Er veröffentlichte: »Litteratur und Gesellschaft in Frankreich zur Zeit der Revolution 1789-94« (Wien 1872);
»Geschichte der französischen Litteratur im 17. Jahrhundert« (das. 1778-84, 4 Bde.);
»Molière, sein Leben und seine Werke« (Frankf. 1880);
»Königin Magarete ^[richtig: Margarethe] von Navarra« (Berl. 1885);
»Zur Sittengeschichte Frankreichs.« (Leipz. 1885).