Lot
(Löten). Um das höchst umständliche Erwärmen des Lötkolbens unfreien Feuer zu umgehen, hat man in neuerer Zeit in dem Kolben selbst ein Flammenfeuer zum Erhitzen desselben angebracht, das von einer leicht brennbaren Flüssigkeit, gewöhnlich Benzin, genährt wird. Ein solcher Lötkolben
[* 1] (Fig. 1) besitzt in dem hohlen Handgriff A einen Benzinbehälter, aus dem das Benzin durch das Röhrchen a in den zweiten Behälter A1 ^[A_1], von diesem durch die Röhren [* 2] B B in das Düsenstück C fließt. Aus C tritt es durch das Niederschraubventil D reguliert in den Verbrennungsraum F, nachdem es sich mit atmosphärischer Luft vermischt hat, die durch zahlreiche Löcher eintritt. Beim Gebrauch wird nun der Kolben erst so weit erwärmt, daß sich der Brennstoff vergast, aus der Ventilöffnung ausströmt, sich entzündet und in das Rohr F hineinbrennt, aus dem die Verbrennungsprodukte durch einen Teil der Löcher a abziehen.
Die Kolbenspitze G erwärmt sich somit teils an der Flamme, [* 3] tels durch Übertragung der Wärme [* 4] von dem Rohr F, so daß der Lötkolben unausgesetzt gebraucht werden kann. Zum Löten kleiner Gegenstände mittels des Lötrohrs ist eine kleine ᴗförmige Schale mit ᴖförmigem Deckel sehr geeignet, die, sowie ihr Deckel, aus einer Mischung von 40 Teilen Holzkohlepulver, 1 Teil Borax [* 5] und 10 Teilen eines pflanzlichen Klebemittels (Stärke) [* 6] geformt, getrocknet und auf einem Metallteller mit Fuß oder Handgriff befestigt ist. Ein neues, sehr wichtiges Lötverfahren beruht auf der Anwendung des elektrischen Stroms und wird in zweierlei Weise ausgeführt.
Nach der einen Methode verbindet man das Arbeitsstück mit dem negativen und einen Kohlenstift mit dem positiven Pol einer genügend starten Elektrizitätsquelle (Akkumulator, [* 7] Dynamomaschine) und bringt darauf den Kohlenstift der Lötstelle so nahe, daß ein Lichtbogen entsteht, der wie die Stichflamme eines Lötrohrs zur Wirkung kommt. Die andre Methode beruht auf der Benutzung eines Induktors und Zuführung des Stroms zu den zu verbindenden Stücken. Eine gebräuchliche Form dieser Anordnung zeigt [* 1] Fig. 2. Ein 305 mm langer und 31 mm dicker, runder Kern K aus einem Bündel feiner Eisendrähte ist mit der primären Rolle P bewickelt, deren Enden xy mit einem Wechselstromerzeuger verbunden werden, welcher 50-100 Stromwechsel in der Sekunde liefert. Die sekundäre Rolle S besteht aus 8 Windungen zu je 8 Kupferdrähten und ist an zwei Kupferplatten genietet, welche Klemmvorrichtungen T T zur Aufnahme der Arbeitsstücke R R besitzen, die, an den Lötstellen gehörig gereinigt und nnt Borax bestreut, mittels einer Feder zusammengedrückt werden. Mit dem Durchlassen des Stroms erhitzen sich die Metallränder derart, daß ein Ver-
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Lötkolben.]
[* 1] ^[Abb.: Fig. 2. Elektrischer [* 8] Lötapparat.] ¶