rechtsseitiger Zufluß der
Reuß
[* 2] im schweizer. Kanton Zug,
[* 3] entspringt im Ägerisee (s. d.)
in 726 m
Seehöhe, zwängt sich dann durch enge Schluchten aus der Bergwelt heraus in das
Flachland und
mündet in den
Zuger See (417 m).
Die Wasserkraft des kleinen
Flusses wird schon bei Unter-Ägeri, dann in
Baar, wo er die
Ebene
betritt, für die
Zwecke der Baumwollspinnerei verwertet.
Bei dem Uferort
Cham, nahe der Einflußstelle, verläßt die Lorze den
Zuger See und wendet sich zur
Reuß.
(Kt. Zug).
Kleiner Fluss; Ausfluss des vom Trombach, Dorfbach und Hüribach gespiesenen Aegerisees. Nach ihrem Austritt
aus dem See fliesst die Lorze zunächst bis nahe Baar gegen NW., biegt dann nach SW. um und mündet von
N. her in den Zugersee, den sie 2 km weiter bei Cham wieder verlässt, um nach NW. zu fliessen und bei Maschwanden von rechts
in die Reuss zu münden. Sie bildet somit auch den Abfluss des Zugersees, dessen Wasser sie der Reuss zuführt. Lauflänge vom
Aegerisee bis zum Zugersee 16 km, von da bis zur Mündung in die Reuss 9 km. Das Einzugsgebiet umfasst 296 km2,
inklusive Zugersee mit 38,236 km2 und Aegerisee mit 7,236 km2.
Mit dem Zugersee greift das Einzugsgebiet auf Boden der Kantone Luzern
und Schwyz
(Arth, Rigi) und mit dem Knonauerbach auf
zürcherisches Gebiet über. Es gehört zum grössern Teil den Voralpen und zum kleinern Teil dem Mittelland an, von dem es
die Strecke vom Zugersee bis Baar und Blickensdorf, eine der flachsten Gegenden der Schweiz, umfasst, die einst vom See bedeckt
war und heute noch teilweise sumpfig ist. Im Lorzetobel entspringen an der Basis der fluvioglazialen
Schotter zahlreiche Quellen, von denen viele für die Wasserversorgung der Stadt Zürich gefasst worden sind. Die Wasserkraft
der Lorze machen sich die Elektrizitätswerke der Fabriken in NeuAegeri, Baar, Zug,
Cham und Hagendorn zu Nutze, die heute zusammen
mehr als 600 Kilowatt liefern.
Die geologische Geschichte der Lorze ist ziemlich verwickelt. Zunächst ist zu bemerken, dass dem Fluss
ein eigentlicher Oberlauf und deutlicher Thalabschluss fehlt, da das Thal des Aegerisees nach oben ohne scharf markierte
Wasserscheide in dasjenige der Steiner Aa übergeht. Es rührt dies davon her, dass der ehemalige Oberlauf der Lorze, der
Lauitobelbach, dessen Erosionszirkus noch heute gegen Sattel und den Aegerisee zu geöffnet ist, von der
rückwärts einschneidenden Steiner Aa abgefangen und gegen den Lowerzer See hin abgelenkt wurde.
Ferner hat die Lorze auch zwischen dem Aegeri- und Zugersee ihr Bett zu wiederholten Malen verlegt. Vor und nach der ersten
Eiszeit floss sie etwa in der Richtung auf Schönbrunn und mündete bei Inwil in den Zugersee, der damals
noch von der erst später abgelenkten Reuss durchflossen wurde. Während der zweiten Eiszeit wurden im Gebiet der Lorze bedeutende
Mengen von sog. Hochterrassenschotter abgelagert, in dem sich der Fluss später ein neues Bett auswaschen
musste.
Damals ging er von Schönbrunn gegen N. und östl. der Baarburg vorbei, um sich mit der nach WSW. in den Zugersee mündenden
Sihl zu vereinigen. Während der dritten Eiszeit bildeten sich die mächtigen Moränenwälle auf dem Plateau von Menzingen und
beim Rückzug des Gletschers die das Thal bei NeuAegeri abschliessenden Moränen. Nach dem völligen Schwinden
des Eises entstand hinter diesen Wällen das Staubecken des Aegerisees. Dann schnitt sich die Lorze ein neues tiefes Bett in
die Moränen und glazialen Kiese ein und bildete so das schmale Lorzetobel zwischen NeuAegeri und der Höll. Da ihr ihr alter
Lauf östlich an der Baarburg vorbei durch die
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Moränenablagerungen versperrt war, musste sie sich nach W. wenden, um hier ihre heutige Mündung in den Zugersee zu finden.
Der jetzige Ausfluss dieses Sees ist geologisch gesprochen ein Stück des alten Reusslaufes, dem der Oberlauf fehlt Vergl.
den Art. Zugersee. S. auch Aeppli, Aug. Erosionsterrassen und Glazialschotter in ihrerBeziehung zur EntstehungdesZürichsees(Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz. 34.).Bern
1894.