Binnendepartement des südamerikan.
StaatsPeru,
[* 2] 448,165 qkm (8139 QM.) groß, umfaßt die weiten, vom
Amazonenstrom
[* 3] (Marañon) und seinen südlichen Zuflüssen
Ucayali und
Huallaga bewässerten
Ebenen und den östlichen Abhang der Binnenkordillere.
Das
Klima
[* 4] ist heiß und feucht, und an den niedrigen Flußufern herrschen
Wechselfieber; der
Boden ist fruchtbar. Die
Zahl der Bewohner ist (1878) 61,125, ungerechnet der »wilden«
Indianer. Zahlreich vertreten sind unter ihnen die Nachkommen der Mayna, die von den
Jesuiten in den
Missionen der
Pampas del
Sacramento, westlich vom
Ucayali, versammelt worden waren.
Landbau ist die wichtigste Erwerbsquelle. Die Ausfuhr des
Departements
besteht namentlich aus
Baumwolle,
[* 5]Kaffee,
Harzen und
Droguen
(Balsam), gesalzenen
Fischen und Strohhüten
(Sombreros).
Hauptstadt ist
Moyobamba (s. d.).
Stadt in der ital.
ProvinzAncona,
[* 6] 5 km von der adriatischen
Küste, an der
EisenbahnBologna-Otranto, hat mit
der Vorstadt Montereale (1881) 4134 Einw., ein
Gymnasium, eine technische
Schule, ist Bischofsitz und einer der berühmtesten
Wallfahrtsorte.
Mittelpunkt der Stadt ist die imposante
Piazza della
Madonna, an deren linker Seite der
schöne, nach
BramantesPlänen erbaute apostolische, jetzt königliche
Palast steht, während sich rechts im
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Hintergrund die im Äußern festungsartige Kirche (1464-1587 von Majano und Bramante erbaut) erhebt, mit der Bronzestatue Sixtus'
V. von Calcagni (1588) vor derFassade, drei Erzthüren mit berühmten Reliefs und dem unter der Kuppel befindlichen hochgefeierten
Heiligtum, der SantaCasa. Dieses 13½ m lange, 9 m breite und 11 m hohe »heilige
Haus« ist nach der Legende dasjenige, welches Maria zu Nazareth bewohnte und das Engel 1291 nach Tersat (bei Fiume),
[* 8] von da 1294 in
einen Wald bei Recanati (unfern Loreto), endlich 1295 an den jetzigen Ort brachten.
Die Verehrung dieses Heiligtums begann jedoch erst um 1400. Das Äußere der SantaCasa ist mit Marmor bekleidet
und mit herrlichen ReliefsvonAndr. Sansovino u. a. geschmückt; der Innenraum, nur 5½ m hoch, bildet eine Kammer mit reichgeschmücktem
Altar
[* 9] und dem über 1 m hohen, aus Zedernholz geschnittenen, mit Gold
[* 10] und Edelsteinen besetzten Madonnenbild mit dem Kinde, das
die Sage dem ApostelLukas als Verfertiger zuschreibt. Die Zahl der Wallfahrer (ehemals bis 200,000) beträgt
auch jetzt noch jährlich 50,000. Aus dem in der SantaCasa sich ansammelnden Staub wurden mit Wasser und Beimischung von Thon
kleine Becher,
[* 11] Schalen etc. angefertigt, welche die Madonna mit dem Kind oder die SantaCasa in roher Malerei
blau auf gelb zeigten und, mit dem Klostersiegel versehen, den Pilgern als Andenken mitgegeben wurden. In der SantaCasa werden
auch die noch übrigen, von Orazio Fontana angefertigten und bemalten Apothekergefäße von Urbino (ca. 1560), eine keramische
Seltenheit, aufbewahrt.
Vgl. Martorelli, Teatro istorico della santa casa (Rom
[* 12] 1732-35, 3 Bde.);