Loir
(spr.
loahr, lat. Lidericus),
Fluß im nordwestlichen
Frankreich, entspringt bei Illiers im
Departement
Eure-et-Loir, durchfließt in südwestlicher
Richtung das nach ihm benannte
Departement Loir
-et-Cher sowie die
Departements
Sarthe und
Maine-et-Loire, berührt die
Städte
Bonneval,
Châteaudun,
Vendôme, La
Flèche, nimmt an bedeutenderen Zuflüssen die
Yère und
Braye auf und mündet bei Briollay in die
Sarthe, welche
er an
Länge übertrifft. Der
Fluß ist
nämlich 310 km lang und von
Château du Loir an 114 km weit schiffbar. Während des deutsch-französischen
Kriegs ward er
gelegentlich der
Kämpfe zwischen
Orléans
[* 2] und
Le Mans
[* 3] im
Dezember 1870 und
Januar 1871 viel genannt.
Das
Departement Loir
-et-Cher, aus Teilen von
Orléanais und einem kleinen
Stück von
Touraine gebildet, wird
begrenzt von den
Departements
Eure-et-Loir im N.,
Loiret im
NO.,
Cher im SO.,
Indre im S.,
Indre-et-Loire im
SW. und
Sarthe im
NW.
und umfaßt 6351 qkm (115,3 QM.). Es ist fast ganz flach und
gehört, sich nach
SW. abdachend, zum
Bassin der
Loire und geologisch zum
Pariser Tertiärbecken. Der Hauptfluß
des
Departements ist die
Loire, die, auf eine
Strecke von 55 km das
Departement durchströmend und dasselbe in zwei fast gleiche
Hälften teilend, durchweg schiffbar ist.
Ihre bedeutendsten Nebenflüsse sind: der
Cher mit der
Grande und
Petite Sauldre sowie dem Feuzon, der Beuvron
und Cosson. Nördlich von der
Loire, fast parallel mit ihr, durchfließt der
Fluß Loir
, im S. dagegen der
Canal du
Berry das
Departement.
Das
Klima
[* 4] ist im ganzen mild (12° C. im
Mittel) und, wo keine Sumpfluft herrscht, auch der
Gesundheit zuträglich. Die
Bevölkerung
[* 5] belief sich 1886 auf 279,214
Seelen (d. h. 44 auf 1 qkm). Der
Boden ist in den beiden
Plateaus, welche durch
das fruchtbare und liebliche Loir
ethal voneinander getrennt werden, von verschiedener
Beschaffenheit; der nördliche, zu den
Landschaften
Beauce und
Perche gehörige Teil ist im allgemeinen fruchtbarer als der südliche, insbesondere bietet der südöstliche
Landstrich, ein Teil der durch ihre
Sterilität berüchtigten
Sologne (s. d.), eine unwirtliche
Fläche
dar, wo Moorgründe mit
Teichen und sandigen
Strecken auf thoniger Unterlage abwechseln.
Erst in den letzten Jahren hat man angefangen, diesen Teil durch Bepflanzung, Mergeldüngung und Austrocknung vieler Sümpfe und Teiche einer rationellern Bodenkultur zuzuführen. Im ganzen kommen 405,000 Hektar auf Ackerland, 28,000 auf Wiesen, 35,000 auf Weinland, 119,000 auf Wald, 16,000 auf Heideland und 7500 auf verschiedene Kulturen. Hauptprodukte sind: Getreide [* 6] (1882 über 4,5 Mill. hl, meist Weizen und Hafer), [* 7] Wein (1881: 990,000 hl), Obst (auch zu Cider verarbeitet), Zuckerrüben und Bauholz.
Die Pferde-, Rindvieh- und Schafzucht ist beträchtlich; 1881 wurden 34,249 Pferde [* 8] (in zwei Rassen: Percherons und Solognots), 87,515 Stück Rindvieh und 322,259 Schafe [* 9] gezählt; Kleinwild, Geflügel, Bienen und Fische [* 10] gibt es im Überfluß. Mineralerzeugnisse sind: Feuersteine, welche noch jetzt für den Export bearbeitet werden, dann Torf und Bausteine. Die Industrie ist nicht sehr entwickelt; sie umfaßt etwas Schafwollweberei, Branntweinbrennerei (sogen. Orléans), Essigsiederei, Fabrikation von Glas [* 11] und Fayence, [* 12] physikalischen und chemischen Instrumenten und Papier. Ausfuhrartikel sind besonders: Wein, Branntwein, Essig, Holz, [* 13] Feuersteine, Tuch und Leder;
eingeführt wird hauptsächlich Kohle.
Das Departement zerfällt in die drei Arrondissements: Blois, Romorantin und Vendôme. Hauptstadt ist Blois. ¶
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Château du Loir
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Eure-et-Loir, s. Eure, Depart.
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Loir
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Montoire sur Loir
Geographie: Frankreich
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Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
54.562 | Courbet | Loir | L’escadre de l’amiral C. | (4. Aufl., Nancy 1886) |
5.918 | Eure | Merlet | Dictionnaire topographique du département d'Eure-et-Loir | (Par. 1861) |
10.877 | Loire | Nièvre | Maine | (gebildet aus der Mayenne und Sarthe, welch letztere wieder den Loiraufnimmt) und Erdre. |
51.267 | Aignan | Loir-et-Cher | 37 km südlich von Blois, links am Cher und au der Linie Tours-Nevers der Franz. Orléansbahn, hat | (1891) |
61.264 | Loir-et-Cher | 1178142 hl auf 74127 ha | Roggen 406860 hl auf 26448 ha und Hafer; ferner baut man viel Garten- und Hülsenfrüchte, Zuckerrüben, Obst, aus welchem im Durchschnitt | (1881‒90) |
5 Quellen wurden gefunden.