Log
[* 2]
(Logg),
Werkzeug zur Messung der
Fahrgeschwindigkeit von
Schiffen, besteht aus dem
Logbrett, der
Log
rolle, der
Logleine und dem Log
glas. Das
Logbrett (Log
sektor) ist ein dünnes
Brett von der Form eines Viertelkreises (von
10-15
cm
Radius) und 1
cm dick, dessen Bogenrand durch
Blei
[* 3] so beschwert ist, daß es aufrecht im
Wasser steht. Daran ist die
Logleine (Loglien
) durch ein Hahnepoot (drei kurze in einem
Punkt vereinigte
Leinen) befestigt, deren Vorderende (der
Vorläufer)
dazu dient, das
Logbrett aus dem
Kielwasser des
Schiffs zu bringen, bevor das
Zählen beginnt.
Die
Länge des Vorläufers ist gleich der Schiffslänge. Der längere Teil der Loglien
ist in gleichen
Abständen durch
Tauknoten markiert. Diese »Knotenlänge« ist abhängig von der durch das
Logglas
(eine
Sanduhr) bestimmten Zeit; diese beträgt so viel Meridiantertien, als das Logglas
Zeitsekunden zum
Ablauf
[* 4] bedarf.
Das andre Ende der
Logleine ist auf der leicht beweglichen Log
rolle aufgewickelt, deren
Achse zu beiden Seiten in Handhaben
für den haltenden
Matrosen endigt.
Die
Sanduhr läuft entweder in 14 oder 28
Sekunden ab. Das
Loggen wird von drei Mann besorgt. A hält die
Rolle, B das Logglas
,
C wirft das
Logbrett über
Bord, läßt die
Leine lose durch die
Hand
[* 5] laufen und ruft, sobald die Log
genmarke das Vorläufers
passiert, B zu, das Logglas umzuwenden. Nachdem dies abgelaufen, hält C die
Leine fest und zählt die
abgelaufenen
Knoten. Diese Messung hat keinen
Ansprach auf Genauigkeit; durch das Nachschleppen der
Leine und durch Strömung
entstehen Fehler, welche seit 1607, dem Jahr der
Erfindung des Logs, die Herstellung zahlreicher andrer
Werkzeuge
[* 6] veranlaßt
haben, die unter dem
Namen Patentlogs bekannt sind.
Das am meisten benutzte Patentlog Masseys besteht aus einem Messinggehäuse mit Zählwerk, [* 7] das in Schraubenflügeln endet und am obern Ende die Logleine führt. Nachdem es über Bord geworfen, beginnen die Flügel nach Maßgabe der Fahrgeschwindigkeit des Schiffs und damit zugleich die Räder des Zählwerkes zu rotieren, auf dessen Zifferblatt die Fahrgeschwindigkeit abzulesen ist. Das Patentlog von Undén beruht auf dem Grundsatz des vorigen, es wird jedoch sein Gehäuse am Bord des Schiffs festgeschraubt und dadurch sein Räderwerk vor Verschmutzung bewahrt und hat noch den Vorzug, daß die durchlaufene Distanz zu beliebiger Zeit abzulesen ist, während bei Massey die Logleine zu diesem Zweck eingeholt werden muß. So bequem diese Art des Loggens im Vergleich zu der mit dem gewöhnlichen ist, so kann sie doch nicht überall Anwendung finden.
Wenn das Schiff [* 8] weniger als drei Seemeilen in der Stunde läuft, so ist das Patentlog nicht mehr zu gebrauchen, weil es dann nicht mehr horizontal zur Schiffsachse schwimmt, was doch notwendig ist. Das alte Logverfahren ist besonders auf Segelschiffen noch meist in Anwendung und wird durch das neuere, auch auf Dampfern zumeist übliche kontrolliert. Für sehr geringe Fahrt wird das Relinglog benutzt. Es werden Meridiangrade auf dem Reling (s. d.) abgemessen und zugleich die Zeit ermittelt, während der ein bei Beginn der ersten Tertie über Bord geworfener Schwimmkörper das abgemessene Streckenende erreicht und daraus die Fahrt des Schiffs berechnet. Das Grundlog, welches nur auf geringen Tiefen benutzt werden kann, aber den Vorzug hat, daß die Fahrt über dem Grund (nicht die Fahrt durch das Wasser) ermittelt wird, ist ein Handlot mit Leine, das wie das gewöhnliche Log gehandhabt wird. Bei Probefahrten, welche Schiffe [* 9] zwischen abgesteckten ¶
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und in ihrem Abstand genau bekannten Landmarken machen, wird die Wirksamkeit der verschiedenen Logarten kontrolliert und für jeden einzelnen Fahrtmesser sein bestimmter Nutzkoeffizient berechnet.