Lofoten
,
die größte Inselgruppe bei
Norwegen,
[* 2] nördlich vom
Polarkreis gelegen, durch den etwa 140 km langen, im S.
breiten, im N. engern Westfjord von dem
Festland getrennt, insgesamt 5820 qkm (105,7 QM.) mit 36,000
Einw. Sie zerfallen in zwei
Gruppen: die eigentlichen Lofoten
im S.
(Östvaagö, Vestvaagö, Flakstadö, Moskenäsö,
Mosken, endlich Värö und
Röst) und die Vesteraalen, zu denen die großen
Inseln
Hindö,
Langö,
Andö und einige kleinere gehören.
Beide
Gruppen werden durch den Hadsefjord voneinander getrennt.
Zwischen den Inseln Moskenäs und Mosken ist der Mosken- oder Malstrom (s. d.), ein früher gefürchteter Meerstrudel. Die Inseln haben insgesamt zerrissene Felsenküsten; im Innern erheben sich viele Gipfel in gezackten Alpenformen bis gegen die Region des ewigen Schnees, darunter der Vaagekallan auf Östvaagö zu 942 m. Ackerbau ist nur an einigen begünstigten Stellen möglich, obwohl die mittlere Jahrestemperatur noch +3,60° C. beträgt. Geeigneter ist der Boden für die Viehzucht, [* 3] da die Inseln gute Weiden besitzen und im Winter nur wenig Schnee [* 4] fällt.
Die Hauptnahrung erhalten aber die Bewohner aus dem Meer. Alljährlich finden sich hier von Ende Januar bis Mitte April auf gewissen Bänken (Fiskevär) zu beiden Seiten der Inselreihe zahllose Scharen von Dorschen und Skreien (Kabeljaus) zum Laichen ein, zu deren Fang sich im Februar und März eine Menge von Fischern hier versammelt. Von 1869 bis 1878 betrug der durchschnittliche Ertrag der Dorschfischerei 25,6 Mill. Stück im Wert von 7⅔ Mill. Kronen, [* 5] 1887 sogar 32 Mill. Stück; deren Wert bei dem erheblichen Preisfall nur auf 4½ Mill. Kr. geschätzt wurde. Dabei waren in den letzten Jahren 30,600 Fischer mit 6000 Booten beschäftigt. S. Karte »Schweden und Norwegen«.