Löwendal
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Ulrich Friedrich Waldemar, Graf von, Urenkel König Friedrichs III. von Dänemark, [* 2] geb. zu Hamburg, [* 3] ward in Dresden [* 4] erzogen, trat 1713 in kaiserliche, 1714 in dänische, 1716 in sächsische, 1717 in österreichische Militärdienste. Er focht mit Auszeichnung bei Peterwardein sowie bei den Belagerungen von Temesvár und Belgrad [* 5] und folgte nach dem Frieden von Passarowitz seinem Regiment nach Sizilien. [* 6] 1721 kehrte er in den sächsischen Dienst zurück und ward 1724 zum Chef eines Infanterieregiments, 1732 zum Generalmajor und Inspektor der Infanterie ernannt.
Nach dem Tod Augusts II. 1733 verteidigte er Krakau [* 7] siegreich gegen die aufständischen Polen und befehligte im polnischen Erbfolgekrieg 1734-35 die sächsischen Truppen am Rhein. Beim Ausbruch des Kriegs zwischen Rußland und der Pforte trat er als Generalleutnant in russische Dienste, [* 8] focht gegen die Türken bis 1740 und wurde darauf Militärgouverneur von Esthland. [* 9] Nachdem er zur katholischen Religion übergetreten war, erhielt er 1743 das Patent als französischer Generalleutnant und nahm 1744 unter dem Marschall von Noailles und 1745 unter dem Marschall von Sachsen an dem Feldzug in den Niederlanden teil.
In der Schlacht bei Fontenoy befehligte er ein Reservekorps, nahm hierauf die festen Plätze Gent, [* 10] Brügge, Oudenaarde, Ostende [* 11] und Nieuport und wurde nach der Einnahme von Namur [* 12] zum Gouverneur dieser Festung [* 13] ernannt. Im April 1747 brach er mit 25,000 Mann in Holländisch-Flandern ein und eroberte in kurzer Zeit die festen Plätze Sluys, Saß van Gent, das Fort Philippine und Hulst, Axel und Terneuse. Nach der Schlacht bei Laffeld (2. Juli) rückte er bis Mecheln [* 14] vor, schloß Bergen op Zoom [* 15] ein und nahm die Festung in der Nacht vom 15. auf 16. Sept. durch Überrumpelung, wofür er den französischen Marschallstab und das Gouvernement von Bergen op Zoom erhielt. 1748 belagerte er in Gemeinschaft mit dem Marschall von Sachsen Maastricht, [* 16] nach dessen Kapitulation er dies Gouvernement erhielt; 1751 nahm er seinen dauernden Aufenthalt in Paris. [* 17] Die Akademie der Wissenschaften daselbst ernannte ihn zu ihrem Mitglied. Er starb