Löwenberg
,
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 2] am Bober und der Linie Greiffenberg-Löwenberg der Preußischen Staatsbahn, 202 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, darunter eine große, zwischen 1233 und 1238 eingeweihte, jetzt restaurierte Kirche, ein großes Rathaus, ein hübsches Kriegerdenkmal, ein Realprogymnasium, ein Amtsgericht, 2 Krankenhäuser (eins davon im Gebäude der 1810 aufgehobenen Malteser-Kommende), Holzschleiferei, Wollspinnerei, Müllerei und (1885) 4721 meist evang. Einwohner.
In der Umgegend findet ansehnlicher
Obst-,
Gemüse-,
Flachs- und Getreidebau statt;
in dem nahen Dorf
Neuland wird bedeutender
Abbau von
Gips
[* 3] zu
Dünger und Stuckaturarbeiten betrieben und ein geschätzter
Sandstein gewonnen. Löwenberg
erhielt 1217 deutsches
Stadtrecht. Heftige
Kämpfe bei und in der Umgegend im J. 1813: 19. Aug. siegten bei
Plagwitz und bei Siebeneichen (oberhalb am
Bober)
Preußen
[* 4] und
Russen;
21. Aug. drängte Napoleon selbst bei Plagwitz die schlesische Armee zurück;
29. Aug. streckte hier nach der Schlacht an der Katzbach die französische Division Puthod die Waffen. [* 5]
Etwa 6 km nordwärts von Löwenberg
liegt der Holenstein
mit einem schönen, 1513 an der
Stelle einer alten
Burg erbauten
Schloß (jetzt im
Besitz des
Fürsten von
Hohenzollern).
[* 6]