Löbell
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Johann Wilhelm, namhafter Historiker, geb. zu Berlin, [* 2] studierte in Heidelberg [* 3] und Berlin besonders Philologie unter Wolf und Böckh, wurde während der Befreiungskriege im Büreau für die Organisation der Landwehr beschäftigt, wurde Lehrer der Geschichte an der Kriegsschule zu Breslau [* 4] und 1823 an der Kadettenanstalt seiner Vaterstadt, 1829 außerordentlicher und 1831 ordentlicher Professor der Geschichte in Bonn. [* 5] 1852 ward er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Er starb in Bonn. Außer einer neuen Bearbeitung der Beckerschen »Weltgeschichte« (7. Aufl., Berl. 1836-38, 14 Bde.) sind von seinen Werken hervorzuheben: »Gregor von Tours und seine Zeit« (Leipz. 1839, 2. Aufl. 1868);
»Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen« (das. 1846),
ein vortreffliches Werk, von dem jedoch nur der 1. Band [* 6] erschien;
»Grundzüge einer Methodik des geschichtlichen Unterrichts« (das. 1847);
»Entwickelung der deutschen ¶
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Poesie von Klopstock bis zu Goethes Tod« (Braunschw. 1856-58, 2 Bde.; 3. Bd., hrsg. von Koberstein, 1865) und die anonymen »Historischen Briefe« (Frankf. 1861) gegen die Fortschritte des ultramontanen Katholizismus.
Vgl. Bernhardt und Noorden, Zur Würdigung Löbells
(Braunschw. 1864).