Titel
Löbau
,
[* 2] 1) (poln. Lobawa) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Marienwerder,
[* 3]
Kreis
[* 4] Löbau
, an der Sandella und der
Linie Zajonczkowo-Löbau
der
Marienburg-Mlawkaer
Eisenbahn, 138 m ü. M., hat eine
evangelische und eine kath.
Kirche, ein ehemaliges Bernhardinerkloster (1820 aufgehoben), ein
Schloß, ein
Amtsgericht, ein
Progymnasium, ein evang. Schullehrerseminar und (1885) 4724 meist
kath. Einwohner (zur Hälfte
Polen). Löbau
erhielt um 1270
Stadtrechte. - 2) (wend. Löbije) Amtshauptstadt
in der sächs. Kreishauptmannschaft
Bautzen,
[* 5] am Löbauer
Wasser und an den
Linien
Dresden-Görlitz,
Löbau-Ebersbach und
Löbau-Zittau
der
Sächsischen Staatsbahn, 267 m ü. M., hat 3 evang.
Kirchen (darunter eine wendische), ein schönes
Rathaus, ein Schullehrerseminar eine
Realschule, ein
Amtsgericht,
ein
Mineralbad (König
Albert-Bad),
Zucker-,
Leinen-,
Woll-,
Baumwoll- und Buntpapierfabrikation, Baumwollspinnerei,
Färberei,
Fabrikation landwirtschaftlicher
Maschinen,
Handel mit
Garn und
Getreide
[* 6] und (1885) 6977 Einw. Auf dem nahen sogen.
Löbauer
Berg ein gußeiserner Aussichtsturm. Löbau
war die älteste, aber dem
Rana nach die letzte unter den
Sechs-
(Vier-)
Städten
der
Lausitz.
Vgl. Knothe, Urkundenbuch der
Städte
Kamenz
[* 7] und Löbau
(Leipz. 1883).