Lobelia
L.,
Gattung aus der
Familie der
Lobeliaceen, ein- oder mehrjährige
Kräuter oder
Halbsträucher, selten
Sträucher,
von sehr verschiedenem
Habitus, mit abwechselnden Blättern, einzeln achselständigen, häufig terminale
Trauben bildenden
Blüten, gespaltener
Blumenröhre und zweiklappiger
Kapsel.
Fast 200 weit zerstreute
Arten. Lobelia
inflata Lobelia
(Indian
Tobacco), einjährig, mit 30-60
cm hohem
Stengel,
[* 2] kerbig gesägten Blättern, von denen die untern länglich stumpf, die obern
eiförmig spitz sind, kleinen, blaßblauen
Blüten in
Trauben und verkehrt eiförmiger, aufgeblasener
Kapsel, wächst in
Nordamerika
[* 3] von
Kanada bis
Carolina und zum
Mississippi und wird auch bei uns kultiviert.
Das offizinelle
Kraut ist stark milchend, schmeckt anfangs mild, hintennach scharf, an
Tabak
[* 4] erinnernd;
es enthält ein flüchtiges, flüssiges
Alkaloid, Lobelin, und einen scharfen
Stoff, Lobelacrin. Die Lobelia
gehört zu den scharf
narkotischen
Mitteln, wirkt jedoch milder als Tabaksblätter; sie erregt
Erbrechen, wirkt abführend, schweißtreibend, krampfstillend
und reizmildernd; man benutzt sie bei
Asthma,
Krupp,
Diphtheritis und
Keuchhusten.
Andre
Arten und besonders
die einjährige Lobelia
Erinus Lobelia vom
Kap werden als
Zierpflanzen kultiviert, letztere Art in zahlreichen
Varietäten insbesondere
zu
Teppichbeeten. Die rot blühenden
Stauden, wie Lobelia
fulgens
Willd. und Lobelia
splendens
Willd. aus
Mexiko
[* 5] und Lobelia
cardinalis aus
Carolina,
müssen im
Kalthaus überwintert werden.