Lista
y
Aragon,
Don Alberto, berühmter span. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Sevilla,
[* 2] studierte daselbst, erhielt 1803 den Lehrstuhl der
Philosophie am
Kollegium von
San Isidoro zu
Sevilla, 1806
den der
schönen
Wissenschaften und wurde 1807
Professor der
Rhetorik und
Poetik an der dortigen
Universität. Bei der
Invasion der
Franzosen
flüchtig geworden, kehrte er erst 1817 in sein Vaterland zurück, wo er im folgenden Jahr als
Lehrer
an der
Akademie zu
Bilbao
[* 3] angestellt wurde.
Seit 1820 redigierte er in
Madrid
[* 4] die
Zeitschriften: »El Censor« und »El
Imparcial«, seit 1828 zu
Bayonne die »Gaceta de Bayona«
, gab 1830 die »Estafeta
de
San
Sebastian« heraus und übernahm, nachdem beide
Zeitungen unterdrückt worden, 1833 die Redaktion der »Gaceta de
Madrid«, bis er 1837 die Professur der höhern
Mathematik zu
Madrid erhielt. Aber schon im nächsten Jahr legte er auch dieses
Amt nieder, um die Leitung des
Kollegiums von
San Felipe
Neri in
Cadiz
[* 5] zu übernehmen, die er bis 1840 führte. Er starb in
Sevilla. ist einer der größten unter den neuern spanischen
Lyrikern; mit einer reichen
Phantasie
und einem
tiefen
Gefühl verband er einen feinen
Geschmack und eine echt philosophische Lebensanschauung. An Vollendung der Form und
des
Ausdrucks, namentlich an
Anmut des Versbaues, steht er in der Geschichte der neuern spanischen
Dichtkunst unübertroffen
da. Seine »Poesías« erschienen zu
Madrid 1822 (2. Aufl., das. 1837, 2 Bde.;
auch in die »Biblioteca de autores españoles«, Bd.
67, aufgenommen). Außerdem hat man von ihm: »Trozos escogidos
de los mejores hablistas
castellanos en prosa y
verso« (2 Bde.),
eine treffliche Mustersammlung der spanischen Poesie und Beredsamkeit;
»Curso de historia universal«, eine Bearbeitung von Ségurs »Histoire universelle«, bis auf die neueste Zeit fortgesetzt;
»Lecciones de literatura dramática española«
(Madr. 1839) und »Ensayos
litterarios y críticos«
(Sevilla 1844, 2 Bde.).
Auch schrieb einen Supplementband zu Marianas und Miñanas »Historia de España« (Madr. 1828).