Lipperheide,
Franz Jos., Freiherr von, Verlagsbuchhändler, geb. 22. Juli 1838 in Berleburg in Westfalen, errichtete 15. Aug. 1865 in Berlin unter der Firma Franz Lipperheide eine Verlagsbuchhandlung, deren Hauptunternehmen die Zeitschrift «Die Modenwelt» (s. d.) ist. Lipperheide selbst gab heraus: «Lieder zu Schutz und Trutz. Gaben deutscher Dichter aus der Zeit des Krieges im J. 1870 und 1871» (die Volksausgabe in 72000 Exemplaren), «Mustersammlung von Holzschnitten aus engl., nord-amerik., franz. und deutschen Blättern» (10 Lfgn., 1885‒86). Auch legte er eine große kostümwissenschaftliche Sammlung (Werke, Handzeichnungen, Bilder) sowie eine Sammlung antiker Bronzen an (beschrieben von F. von Wieser, Innsbr. 1894). Lipperheide erhielt 1892 den erblichen königlich preuß. Freiherrntitel. Zur Ausschmückung des Buchhändlerhauses in Leipzig stiftete er zwei (1894 vollendete) Wandgemälde von Professor Woldemar Friedrich. – Seine Gattin, Frieda Freifrau von Lipperheide, geborene Gestefeld, geb. 25. April 1840 in Lüchow in Hannover, ist Leiterin der «Modenwelt» und verwertete eine in ihrem Besitz befindliche Sammlung von Spitzen, Stickereien u.dgl. zur Reform der weiblichen Handarbeit in: «Musterbücher für weibliche Handarbeit» (6 Sammlungen und Neue Folge, 2 Bde., 1878‒90 u. ö.), «Die dekorative Kunststickerei» (1888 fg.), «Häusliche Kunst» (1894) u. a. – Im Verlag der Firma erschienen ferner noch: «Lehrbücher der Modenwelt» (3 Bde., 1885‒92), «Blätter für Kostümkunde» (hg. von A. von Heyden, 1876 fg.) u. a. Das Geschäft hat eine Filiale in Wien (seit 1881) und eine Pensions-, Witwen- und Waisenkasse, errichtet 1890 mit 200000 M. Grundkapital. – Vgl. Zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der «Modenwelt», 1865‒90 (Berl. 1890).
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