Lipperheide
,
Franz Jos.,
Freiherr von, Verlagsbuchhändler, geb. in
Berleburg in Westfalen,
[* 2] errichtete in
Berlin
[* 3] unter der Firma
Franz Lipperheide
eine Verlagsbuchhandlung, deren Hauptunternehmen die Zeitschrift
«Die Modenwelt» (s. d.) ist.
Lipperheide
selbst gab heraus: «Lieder zu Schutz und Trutz. Gaben deutscher Dichter aus der
Zeit des
Krieges im J. 1870 und 1871» (die
Volksausgabe in 72000 Exemplaren),
«Mustersammlung von Holzschnitten aus engl., nord-amerik.,
franz. und deutschen
Blättern» (10 Lfgn., 1885‒86). Auch legte er eine große kostümwissenschaftliche
Sammlung (Werke, Handzeichnungen,
Bilder) sowie eine Sammlung antiker
Bronzen an (beschrieben von F. von Wieser, Innsbr. 1894).
Lipperheide
erhielt 1892 den erblichen königlich preuß. Freiherrntitel. Zur Ausschmückung
des
Buchhändlerhauses in
Leipzig
[* 4] stiftete er zwei (1894 vollendete) Wandgemälde von Professor Woldemar
Friedrich. – Seine
Gattin, Frieda Freifrau von Lipperheide
, geborene Gestefeld, geb. in
Lüchow in Hannover,
[* 5] ist Leiterin der «Modenwelt» und verwertete eine in
ihrem
Besitz befindliche Sammlung von
Spitzen,
Stickereien u.dgl. zur
Reform der weiblichen
Handarbeit in: «Musterbücher für
weibliche
Handarbeit» (6 Sammlungen und
Neue Folge, 2 Bde., 1878‒90 u. ö.),
«Die dekorative Kunststickerei» (1888 fg.),
«Häusliche Kunst» (1894) u. a. – Im Verlag der Firma erschienen ferner noch: «Lehrbücher der Modenwelt» (3 Bde., 1885‒92),
«Blätter für Kostümkunde» (hg. von A. von Heyden, 1876 fg.) u. a. Das Geschäft hat eine Filiale in Wien [* 6] (seit 1881) und eine Pensions-, Witwen- und Waisenkasse, errichtet 1890 mit 200000 M. Grundkapital. –
Vgl. Zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der «Modenwelt», 1865‒90 (Berl. 1890).
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