Klötzchen oder
Scheiben aus korkleichtem
Holz
[* 2] (meist von einer
Bombax-Art), die bei verschiedenen südamerikanischen
Indianerstämmen, namentlich
Abiponen,
Botokuden (s. d.), Suya und Toba, in der Unterlippe getragen
werden, oft in
Begleitung ähnlicher Pflöcke in den
Ohrläppchen. Diese bei den Suya Nigakoko genannten
Scheiben sind zierlich
gearbeitet, 7-10
cm im
Durchmesser und gegen 1,5-3
cm dick, am
Rand mit einer hohlkehlenartigen Vertiefung, durch welche sie
im Lippensaum festen Halt gewinnen. Die obere
Fläche und der
Rand sind gewöhnlich rot bemalt, die untere
Seite weiß mit schwarzen
Kreisen und
Rosetten. Das
Loch wird in früher
Jugend dicht an dem Lippenrot in der Mitte gebohrt und
durch immer größere
Scheiben mit den
Jahren erweitert. Die
Scheibe zieht die
Lippe
[* 3] in eine horizontale
Lage, bewirkt Schiefwerden
und
Ausfallen der untern Schneidezähne und beeinflußt die
Sprache.
[* 4]
Scheiben und Klötzchen aus einer leichten Holzart, die von mehrern südamerik. Indianerstämmen,
besonders von den Botokuden (s. Tafel: Amerikanische Völkertypen,
[* 6]
Fig. 18, Bd.
1, S. 526), Abiponen, Toba, Pavagua, Bororo
[* 6]
(Fig. 16), Caraja
[* 6]
(Fig. 17) u. a. in der Unterlippe getragen werden; ähnliche
Pflöcke sind oft auch im Ohrläppchen als Schmuck befestigt. Die Löcher werden in die Lippen dicht unter dem Lippenrot
in früher Jugend gebohrt und durch Einstecken immer größerer Scheiben mehr und mehr erweitert, wodurch
die untern Schneidezähne ausfallen und die Sprache beeinflußt wird.