(spr. lionn),Hugues de Lionne,
Marquis de Berny, franz. Staatsmann, geb. 1611 zu
Grenoble
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aus einem Adelsgeschlecht der Dauphiné, ward durch die GunstMazarins 1643 zum Sekretär
[* 4] der Königin-Mutter befördert, dann 1655 Gesandter
in Rom und
[* 5] 1661 Minister der auswärtigen Angelegenheiten, nachdem er sich um das Zustandekommen des PyrenäischenFriedens verdient
gemacht hatte. Er leitete die auswärtige Politik mit ausgezeichneter Geschicklichkeit. Unerschöpflich an Hilfsmitteln,
weit ausschauend, verschlagen, mit den Geschäften und den fremden Höfen aufs beste vertraut, entwarf er kühne Pläne und
legte sie in seinen Depeschen sachgemäß und genau dar. Seine unermüdliche Thätigkeit wurde zuweilen durch wilde Ausschweifungen
unterbrochen. Als er 1671 starb, folgte ihm der Marquis von Pomponne (s. d.). Er hat Memoiren hinterlassen,
die für die Zeitgeschichte wichtig sind.
Lyonne oder Léonna(La) (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée).
1050-1008 m. Rechtsseitiger Zufluss zum Lac de Joux, in den
er an seinem NO.-Ende mündet. Obwohl dieser Bach nur 700 m lang ist, führt er
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doch ausser der Orbe dem See die grösste Wassermenge zu. Er entspringt als Stromquelle den ihrer grossen Ausdehnung wegen
bemerkenswerten Höhlen der sog. Chaudières d'Enfer und wird von den unter dem Plateau von Les Crosets sich sammelnden Wassern
gespiesen.
Geht s. am Dorf L'Abbaye vorbei und treibt eine Mühle, ist aber wie alle Stromquellen starken
Schwankungen im Wasserstand unterworfen.
Erscheint urkundlich schon vor 1100 als Liona und Leona (keltisch gllon, glion =
fliessendes Wasser).