Lion
(franz., spr. -óng, oder engl., spr. leiĕn), Löwe;
auch s. v. w. Löwe des Tags, d. h. ungewöhnliche, Aufsehen erregende, gefeierte Persönlichkeit.
Lion
359 Wörter, 2'597 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Lion
(franz., spr. -óng, oder engl., spr. leiĕn), Löwe;
auch s. v. w. Löwe des Tags, d. h. ungewöhnliche, Aufsehen erregende, gefeierte Persönlichkeit.
Lion,
Justus
Karl, der bedeutendste lebende Vertreter des Turnwesens, geb. zu
Göttingen
[* 2] und daselbst auf
Gymnasium und
Universität gebildet, dann
Lehrer an der
Realschule in
Bremerhaven, wurde 1862 als
Direktor des
städtischen Schulturnwesens nach
Leipzig
[* 3] berufen und ist seit 1874 auch Turninspektor für die sächsischen
Seminare. Seine
Ansichten über die Reinhaltung der turnerischen Bestrebungen von Nebenzwecken, über die
Methodik des
Turnens
und insbesondere des Schulturnunterrichts bezeichnen im wesentlichen den jetzigen
Stand der
Entwickelung des Turnwesens. Lion
trat
zuerst an die
Öffentlichkeit mit einer energischen Bekämpfung der damals an leitender
Stelle in
Preußen
[* 4] zur Herrschaft gelangenden
schwedischen
Gymnastik.
Von ihm erschienen, außer einer Reihe von Aufsätzen in turnerischen Zeitschriften und fortlaufenden Berichten über die Litteratur des Turnens seit 1856 (im »Pädagogischen Jahresbericht«): »Leitfaden für den Betrieb der Ordnungs- und Freiübungen« (6. Aufl., Brem. 1879);
»Die Turnübungen des gemischten Sprunges« (2. Aufl., Leipz. 1876);
»Bemerkungen über den Turnunterricht in Knaben- und in Mädchenschulen« (3. Aufl., das. 1877);
»Statistik des Schulturnens in Deutschland« [* 5] (das. 1873);
»Werkzeichnungen von Turngeräten« (3. Aufl., Hof [* 6] 1883);
»Das Stoßfechten« (das. 1883).
Auch ist er Mitarbeiter von andern Turnschriften, wie des »Merkbüchleins für Vorturner« von Puritz, gab Spieß' »Kleine Schriften über Turnen«, mit ausführlicher Einleitung (Hof 1872),
ebenso eine neue Ausgabe von dessen »Turnbuch für Schulen« (Basel [* 7] 1880 u. 1885) heraus und redigierte 1867-75 die »Deutsche [* 8] Turnzeitung«.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Lion
(Col du), italienisch Colle del Leone (Kt. Wallis, Bez. Visp). 3577 m (nach der italienischen Karte).
Passübergang, zwischen dem SW.-Grat des Matterhorns und der Tête du Lion;
verbindet Le Breuil mit dem Tiefenmattengletscher, wird aber seiner grossen Schwierigkeiten und Gefahren wegen nur sehr selten begangen. 1880 vom Stockje nach Le Breuil überschritten.
Auf der Siegfriedkarte ohne Höhenkote.
Lion
(Tête du), italienisch Testa del Leone (Kt. Wallis, Bez. Visp). 3723 m (oder nach der italienischen Karte 3712 m).
SW.-Schulter des Matterhorns, im Kamm zwischen diesem und der Dent d'Hérens und zwischen dem Col du Lion und dem Col de Tournanche.
Zum erstenmal 1857 von Le Breuil (Val Tournanche) aus bestiegen.