Titel
Linton
(spr. linnt'n), 1) William James, engl. Illustrator, geb. 1812 bei London, [* 2] bildete sich unter dem Kupferstecher Bonner aus, widmete sich aber dann der Illustration und dem Holzschnitt, den er zu großer Leistungsfähigkeit entwickelte. 1846 u. 1847 illustrierte er die Geschichte der Holzschneidekunst für die »Illustrated London News«, 1860 die »Werke verstorbener britischer Maler« für die »Art-Union«, 1864 das von seiner Gattin verfaßte Buch »The lake country«, 1869 Hollands Gedicht »Kathrina«, 1877 Bryants »Flood of years« und 1878 dessen »Thanatopsis«. 1867 zog er nach den Vereinigten Staaten, [* 3] lebte einige Jahre in New York und ließ sich zuletzt in New Haven (Connecticut) nieder, wo er ein großes Institut für Holzschneidekunst begründete, welches einen bedeutenden Einfluß auf die virtuose Ausbildung der nordamerikanischen Xylographie im malerischen Sinn übte. Er malt auch in Aquarell und ist auch als Schriftsteller thätig. Er gab heraus: »Clarible, and other poems« (1865);
»Practical hints on wood-engraving« (1879);
»History of wood-engraving in America« (1882);
»Wood-engraving, a manual of instruction« (1884);
das Leben des englischen Publizisten Thomas Paine u. a.
2) Elizabeth, geborne Lynn, engl. Schriftstellerin, geb. zu Derwentwater in Cumberland, seit 1858 Gattin des vorigen, lebt in London. Sie hat sich viel in Italien [* 4] aufgehalten und dort eng an den Dichter Landor (s. d.) angeschlossen, dessen litterarische Adoptivtochter sie sich nennt. Der erste ihrer zahlreichen Romane war: »Azeth the Egyptian« (1846),
dem »Amymome, a romance of the days of Pericles« (1848) folgte. Mit ihrem nächsten Buch: »Realities of modern life« (1851),
wandte sie sich der Darstellung moderner Verhältnisse zu. Es erschienen weiterhin: »Witch stories« (1861) und »The lake country«, eine von ihrem Gatten illustrierte Beschreibung der englischen Seen (1864);
sodann eine Reihe von Romanen, darunter »The true history of Joshua Davidson« (1872, 6. Aufl. 1874),
den sie selbst für ihre bedeutendste Arbeit hält, sowie »Jone« (1883) und »Christopher Kirkland« (1885),
ihre letzten Werke. Aufsehen erregte ihre Schrift »The girl of the period, and other social essays« (1883, 2 Bde.),
deren Titel in England für einen gewissen Typus sprichwörtlich geworden ist. In Bezug auf die Frauenrechte war sie schon früher in dem Buch »Ourselves. Essays on women« (1867 u. öfter) den Übertreibungen mancher Vorfechterinnen entgegengetreten.
Für das »Morning Chronicle« schrieb sie die Leitartikel über den Zustand der Armen.