Lindner
,
Albert, dramat. Dichter, geb. zu
Sulza in
Sachsen-Weimar, studierte in
Jena
[* 2] und
Berlin
[* 3]
Philologie, war
1364‒67 Gymnasiallehrer in Rudolstadt
[* 4] und siedelte dann nach
Berlin über. Hier wurde er Privatlehrer,
war 1872‒75 Bibliothekar des
Deutschen
Reichstags, gründete 1876 die «Montagspost» und war Vorleser des
Kaisers. 1885 wurde
er geisteskrank und in der Heilanstalt Dalldorf bei
Berlin untergebracht, wo er starb. Lindner
war einer der befähigtsten
modernen deutschen Dramatiker, dem ein Zug
ins
Große und eine bedeutende Gabe für Charakteristik, namentlich
im histor.
Stile, eigen waren. Sein
Trauerspiel
«Brutus und Collatinus» (Berl. 1867; 2. Aufl., Lpz.
1872) erhielt den zweiten Schillerpreis.
Andere Dramen L.s sind: «William Shakespeare» (Rudolst. 1864),
«Katharina Ⅱ.» (Berl. 1868),
«Die Bluthochzeit oder Die Bartholomäusnacht» (Lpz. 1871; 3. Aufl. 1890),
«Marino Falieri» (ebd. 1875),
«Don Juan d’Austria» (Berl. 1875),
«Der
Reformator» (Lpz. 1883). Außerdem schrieb Lindner:.
«Das
Ewig-Weibliche» (Lpz. 1879; 3. Aufl., Berl.
1888),
«Der Schwan vom Avon. Kulturbilder aus Altengland» (Berl. 1881),
die Novellen «Völkerfrühling» (2. Aufl., ebd. 1881) und «Das Rätsel der Frauenseele» (ebd. 1882).–