Lindner
,
Gustav
Adolf, österreich. Schulmann, geb. in Rozdalowitz
(Böhmen),
[* 2] besuchte, in
Jungbunzlau vorgebildet, die
Universität
Prag,
[* 3] auf die er nach kurzem Aufenthalt im bischöflichen
Seminar
zu
Leitmeritz zurückkehrte, um
Mathematik und
Naturwissenschaft zu studieren. Hierauf wirkte er als Gymnasiallehrer
in
Trautenau und
Gitschin, seit 1854 als
Professor in
Cilli
(Steiermark),
[* 4] ward 1871
Direktor des deutschen
Realgymnasiums zu
Prachatitz,
übernahm aber noch in demselben Jahre die Leitung der
Lehrerbildungsanstalt zu
Kuttenberg und wurde 1873 zum k. k.
Schulrat
ernannt. 1881 trat er als
Professor der
Pädagogik an die tschechische
Universität zu
Prag über und starb
In den
philosophischen Voraussetzungen ging Lindner
von
Herbart aus. Unter
Lindners zahlreichen
Schriften sind hervorzuheben: »Lehrbuch
der empirischen
Psychologie«
(Wien
[* 5] 1858,9. Aufl. 1889) und »Lehrbuch
der formalen
Logik«
(Graz
[* 6] 1861; 6. Aufl.,
Wien 1885);
»Allgemeine Erziehungs- und Unterrichtslehre« (7. Aufl. von Fröhlich, das. 1891,2 Bde.);
»Encyklopädisches Handbuch der Erziehungskunde mit besonderer Berücksichtigung des Volksschulwesens« (das. 1885).
Auch leitete Lindner
die Pichlersche Sammlung:
»Pädagogische
Klassiker« bis zum 18.
Bande. Nach
seinem
Tode erschien:
»Grundriß der
Pädagogik als
Wissenschaft, im Anschluß an die Entwickelungslehre und
Sociologie«
(Wien
1889).