Lindenartige Gewächse
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Lindenartige
(lindenartige Gewächse), dikotyle Familie aus der Ordnung der Kolumniferen, Bäume und Sträucher, wenige Kräuter, mit meist wechselständigen Blättern mit freien, meist abfallenden Nebenblättern. Die Blüten sind gewöhnlich zwitterig, achsel-, seltener endständig. Die 4 oder 5 Kelchblätter haben klappige Knospenlage und sind hinfällig. Die Blumenblätter stehen in derselben Anzahl abwechselnd mit den Kelchblättern am Grunde des flachen oder stielförmigen Blütenbodens, sind genagelt, ganz oder an der Spitze zerschlitzt, in der Knospenlage dachig, ebenfalls abfallend, bisweilen ganz fehlend.
Die meist zahlreichen, durch Spaltung aus 5 oder 10 Grundanlagen hervorgehenden Staubgefäße [* 3] stehen auf dem Blütenboden, sind alle fruchtbar, bisweilen die äußern steril oder auch die innern; in manchen Fällen sind sie gruppenweise miteinander verwachsen. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 2-10 quirlständigen Fruchtblättern und hat demgemäß 2-10 Fächer, [* 4] welche bisweilen durch eine sekundäre Scheidewand zwei-, seltener durch Querscheidewände mehrfächerig sind.
Die Frucht ist entweder eine meist fachspaltige Kapsel oder nicht aufspringend, leder- oder holzartig, oder eine Steinbeere. Die Samen [* 5] haben ein meist fleischiges Endosperm und in der Achse desselben einen geraden Keimling mit flachen, blattartigen Kotyledonen.
Vgl. Bocquillon, Mémoire sur le groupe des Tiliacées.
Adansonia VII. Die Familie zählt gegen 300 Arten, von denen die meisten in den Tropen, wenige, wie die Gattung Tilia, in der nördlichen gemäßigten Zone einheimisch sind. Von einigen sind die saftigen Früchte und die ölreichen Samen genießbar. Andre, wie die Linde und Corchorus olitorius, liefern Bastfasern (Jute) [* 6] und Nutzholz. Fossil sind Arten der Gattungen Tilia L., Grewia Juss., Apeibopsis Heer u. a. aus Tertiärschichten bekannt.