Lincolnshire
(spr. lingkönschir), Grafschaft im östlichen England, an der Nordsee, zwischen dem Ästuar des Humber und dem Wash, umfaßt 7154 qkm (129,9 QM.) mit (1881) 469,919 Einw. Die Küste ist flach, mit einem Saum von Marschland, der sich im südlichen Teil der Grafschaft zum ausgedehnten, von zahlreichen Kanälen durchschnittenen Fendistrikt erweitert. Ein mäßiger, aus Kreide [* 2] bestehender Höhenzug (Lincoln Wolds) erstreckt sich vom Humber bis in die Nähe von Wainfleet, etwa 75 km weit.
Pferde II

* 3
Pferde.
Westlich kommen unter der
Kreide
Grünstein und
Eisenstein vor, und ein breiter
Strich von Oxfordthon trennt die
Wolds von einem
aus Oolithenstein bestehenden Höhenzug
(Lincoln Heights), der sich gegen die Westgrenze hin von S. nach N. erstreckt. Die
Hauptflüsse sind
Trent (zum
Humber) und
Witham (zum
Wash fließend). Das Land ist äußerst fruchtbar und
enthält ausgezeichnete Weidebezirke. Die
Pferde
[* 3] von Lincolnshire
sind gesucht; die Lincolnschafe (ungehörnt) liefern die beste englische
Langwolle; auch Schlachtvieh von vorzüglicher
Qualität wird gezüchtet.
Von der Oberfläche waren 1886: 59 Proz. unter dem Pflug, [* 4] 27 Proz. bestanden aus Wiesen- und Weideland. An Vieh zählte man: 67,262 Ackerpferde, 237,775 Rinder, [* 5] 1,232,377 Schafe [* 6] und 88,936 Schweine. [* 7] Der Bergbau [* 8] lieferte 1885: 1,188,524 Ton. Eisenerz, und in den Hochöfen der Grafschaft wurden 235,381 T. Roheisen hergestellt. Die Industrie ist im allgemeinen unbedeutend. Am wichtigsten ist noch der Maschinenbau, die Herstellung von Ölkuchen und Kunstdünger etc. Die Grafschaft zerfällt in die drei Landesteile Lindsay im N., Kesteven im SW. und Holland (s. Fens) im S. Hauptstadt ist Lincoln.