Linaria,
Vogel, s. v. w. Leinfink.
189 Wörter, 1'533 Zeichen
Vogel, s. v. w. Leinfink.
Tourn. (Leinkraut, Frauenflachs), Gattung aus der Familie der Skrofulariaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter, selten Halbsträucher, mit unten gegen- oder quirlständigen, oben wechselständigen Blättern, einzeln axillar oder in endständigen Ähren oder Trauben geordneten, vorn gespornten, zweilippigen Blüten und eiförmiger oder kugeliger, vielsamiger Kapsel. Etwa 130 Arten, fast ausschließlich im gemäßigten Europa und Asien. Linaria vulgaris Mill. (Marienflachs, gelbes Löwenmaul, gelbes Flachskraut), ausdauernd, 60 cm hoch, einfach oder ästig, mit linien-lanzettförmigen Blättern und in dichten Ähren stehenden, großen, gelben Blüten mit orange- oder feuerfarbigem Gaumen. In fast ganz Europa, war früher offizinell. Linaria alpina Desf., auf den Alpen und Pyrenäen, zweijährig und ausdauernd, niedrig, graugrün, mit kreuzweise entgegengesetzten, linien-lanzettförmigen, kleinen Blättern und traubenständigen, dunkelblauen oder blauvioletten Blüten mit langem Sporn und gold- oder safrangelbem Gaumen, wird, wie auch andre Arten, als Zierpflanze kultiviert. Linaria. Cymbalaria Willd. (Zimbelkraut), ausdauernd, in Süd- und Mitteleuropa, an Felsen und altem Gemäuer, mit 60 cm langen, rankenartigen, liegenden oder hängenden Stengeln, herzförmigen, fünflappigen, abwechselnden Blättern und einzeln stehenden, gestielten, hellvioletten oder weißen Blumen mit gelb geflecktem Gaumen. Es war früher offizinell und soll auch ein Bestandteil der Aqua Tofana gewesen sein.
(Birkenzeisig, Karminhänfling, Fringilla [Linaria] rubra Bechst.), Sperlingsvogel aus der Gattung Fink, ist 13 cm lang, 22 cm breit, mit sehr gestrecktem, kegelförmigem, an der dünnen Spitze seitlich zusammengedrücktem Schnabel, mittellangen, spitzigen Flügeln, mittellangem, ziemlich tief ausgeschnittenem Schwanz und starken, kurzen Füßen mit großen, stark gebogenen Nägeln, am Vorderkopf dunkel karminrot, am Bürzel blaßrot, sonst oben braun, an der Kehle schwarz, am Vorderhals blaß karminrot, an der Unterseite weißlich, auf den Flügeln weiß gebändert; der Oberschnabel ist hornblau, der Unterschnabel gelb, das Auge dunkelbraun, die Füße sind graubraun.
Der Leinfink bewohnt die Birkenwaldungen des Nordens der Alten und Neuen Welt, geht von hier aus im Herbst südlich und erscheint dann bisweilen in sehr großer Zahl in Deutschland, während ungleich größere Mengen in der Heimat bleiben. Er nährt sich im Winter von Birkensamen, im Sommer von Insekten, besonders von Mücken, baut sein Nest niedrig über dem Boden auf Birkenbüschen und legt im Juni 3-6 grünlichweiße, braunrötlich getüpfelte Eier. Er ist sehr gesellig und zutraulich, unruhig, gewandt, namentlich höchst geschickt im Klettern; bei uns erscheint er im November, vereinigt sich gewöhnlich mit dem Zeisig und schweift mit diesem im Land umher. Als Käfigvogel ist er sehr beliebt, in manchen Gegenden fängt man ihn auch für die Küche.