Limpurg
,
ehemalige
Grafschaft im württemberg. Jagstkreis, vom
Kocher durchflossen, jetzt zum
Oberamt
Gaildorf gehörig,
umfaßte auch die Herrschaft Speckfeld in
Franken und bestand aus zwei Hauptteilen:
Gaildorf und Sontheim.
Die ehemaligen
Herren und nachherigen
Grafen von Limpurg
bekleideten ursprünglich das
Amt des Reichserbschenken. Das Kurhaus
Brandenburg
[* 2] ließ sich 1693 vom
Kaiser
Leopold die
Anwartschaft auf die limpurg
ischen Reichslehen erteilen, welche die
Kaiser
Joseph I. 1706 und
Karl VI. 1712 bestätigten.
Als nun der letzte
Graf zu Limpurg
1713 starb, nahm der König von
Preußen
[* 3] dessen Land in
Besitz. König
Friedrich
II. übertrug die limpurg
ischen Reichslehen 1742 an das fürstliche
Haus
Brandenburg-Ansbach als Reichsaftermannslehen, und
Markgraf
Karl
Wilhelm
Friedrich von
Ansbach
[* 4] legte endlich 1746 die Streitigkeiten mit den limpurg
ischen Allodialerben bei und
fand sich mit ihnen ab, wobei die alten Besitzungen in zahllose kleine Teile zersplittert wurden. Das
Erbschenkenamt kam an die
Grafen von Althan. 1791 fiel die
Grafschaft Limpurg
an
Preußen, 1806 an
Württemberg.
[* 5]
Vgl. Prescher, Geschichte
und
Beschreibung der Reichsgrafschaft Limpurg
(Stuttg. 1789, 2 Bde.)