mehr
gebaut, hat breite, gerade Straßen mit Trottoirs und größtenteils einstöckige Wohnhäuser, 33 Plätze und 67 Kirchen und Kapellen. Unter den Plätzen ist die Plaza mayor, in der Mitte der Stadt, der größte und schönste; an ihm liegen die schöne Kathedrale (im Renaissancestil nach den Erdbeben von 1746 neu aufgebaut), der Regierungspalast, das Rathaus, der erzbischöfliche Palast und Lauben (Portales) mit schönen Läden. Die Plaza de Bolivar ziert eine Statue des »Befreiers«.
Die ehemaligen Befestigungen sind seit 1870 in Spaziergänge (Alamedas) umgewandelt. Erwähnenswert sind namentlich die Alameda de los Desealzos, 10,000 qm groß, mit schönen Bildsäulen, die Alameda de la Exposicion, mit zoologischem Garten, Ausstellungspalast und marmorner Statue von Kolumbus, und die Alameda del Callao mit dem Denkmal »Dos de Mayo«, zur Erinnerung an den am über die Spanier im Hafen von Callao erfochtenen Sieg. Eine Wasserleitung versieht die Stadt täglich mit 7 Mill. Lit. Wasser.
Von kirchlichen Gebäuden sind außer der Kathedrale noch bemerkenswert das umfangreiche Kloster der Franziskaner und das der Dominikaner, mit dem höchsten Turm der Stadt. Ferner verdienen an Regierungsgebäuden noch Erwähnung: der Palast des Senats (ehemals Palast der Inquisition), das Haus der Abgeordneten (im alten Universitätsgebäude), der Justizpalast, das Postamt, die Münze, das Zuchthaus und das Gefängnis. Die Bevölkerung betrug 1876: 101,488, von denen reine Weiße (Kreolen und Fremde) kaum ein Viertel ausmachen.
Der Gewerbfleiß ist bei der Trägheit und Genußsucht der Einwohner von geringer Bedeutung; doch gibt es Eisengießereien, Möbelfabriken und Kupferschmieden, auch werden Silberwaren, Goldlitzen, Epauletten und vergoldete Lederwaren geliefert. Der Handel befindet sich fast ganz in den Händen der Fremden. Eisenbahnen verbinden die Stadt sowohl mit Callao und Chorrillos am Meer als mit Oroya (s. d.). Reich ist Lima an Wohlthätigkeitsanstalten, unter denen das Hospital von San Andres (1557 gestiftet), 4 andre Spitäler, ein Irrenhaus, eine Entbindungsanstalt, 2 Waisenhäuser, ein Findelhaus, 8 Armenhäuser und das Pfandhaus Hervorhebung verdienen. An wissenschaftlichen Anstalten besitzt die Stadt eine Universität (1551 errichtet, jetzt im ehemaligen Jesuitenkollegium), eine Nationalbibliothek (50,000 Bände, auch Museum), eine Hebammenschule, eine Militärschule, eine Gewerbeschule, ein erzbischöfliches Seminar, ein Lehrerseminar und einen botanischen Garten. Es erscheinen täglich sechs Zeitungen.
Vergnügungsorte sind der Zirkus für Stiergefechte und zwei Theater. Das Klima von Lima gilt für gesund, obschon zuzeiten bösartige Fieber verheerend herrschen. Wie viele Städte Perus, ist auch Lima häufigen Erdbeben ausgesetzt. Die stärksten derselben fanden 1630, 1687, 1746, 1806 und 1828 statt, unter welchen das vom am verderblichsten wirkte. Der damals angerichtete Schade wurde auf 600 Mill. Pesos geschätzt, und die Erderschütterungen dauerten noch bis 29. Nov. fort. Von den damaligen 60,000 Einw. wurden 5000 unter den Trümmern begraben. Lima wurde 1535 von Francisco Pizarro gegründet. Vom bis war es von den Chilenen besetzt.
[* 1] ^[Abb.: Situationsplan von Lima.]
3) Stadt im nordamerikan. Staat Ohio, am Ottawa River, 110 km südsüdwestlich von Toledo, hat einige Fabriken und (1880) 7567 Einw.