Lilie
,
Pflanzengattung, s.
Lilium. - Mexikanische
[* 2] oder spanische Lilie
von
San
Jago, s.
Amaryllis.
Lilie
229 Wörter, 1'545 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Lilie,
Pflanzengattung, s.
Lilium. - Mexikanische
[* 2] oder spanische Lilie
von
San
Jago, s.
Amaryllis.
Lilie
(franz. fleur de lis), ein von der bekannten
Blume abgeleitetes, stilisiertes
Ornament, welches schon frühzeitig
auf orientalischen Stoffmustern, seit dem 12. Jahrh. auch in der
Heraldik vorkommt (s. die Abbildung). 1179 tritt die Lilie
zuerst
im
Wappen
[* 3] der französischen
Könige auf, welche sie seitdem (in der Dreizahl) als Wappenfigur beibehielten. Die
Lilie
erschien von da ab auf der
Spitze der
Zepter, auf Kronenreifen, in
Stickerei auf den Gewändern der
Könige und den Wappenröcken
der
Herolde und wurde schließlich als dekoratives
Muster auf
Tapeten etc. ohne sinnbildliche Bedeutung verwendet.
[* 1]
^[Abb.:
Heraldische Lilien.]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Lilie,
Pflanzengattung, s. Lilium. Lilie
von St. Jago oder Jakobslilie,
s. Amaryllis. – Die Lilie
im Wappen der Könige von Frankreich erscheint zuerst im Gegensiegel und auf den Münzen
[* 4] König Ludwigs
Ⅶ. (1137‒80), vielleicht als Anspielung auf seinen Namen (altfrz. Loys). Unter Philipp Ⅱ. August (1180‒1223) begann
man bereits die Krönungsgewänder, Kreuze und Kirchengeräte mit Lilie
zu bestreuen, dieselben auch im Wappenschilde
in willkürlicher Zahl zu führen, bis König Karl Ⅵ. (1380‒1422) die Zahl der Lilie
auf drei beschränkte, doch findet sich
diese Dreizahl vereinzelt schon früher in Siegeln vor. Durch Verleihung des Königs Ludwig ⅩⅠ. an Pietro de’ Medici
kam die Lilie
(ital. (Giglio) als Beizeichen
[* 5] in das Wappen der Medici und aus diesem in das Wappen von Florenz
[* 6] und Toscana.