Li
Hung
Tschang, chines. Staatsmann und
Feldherr, geboren um 1825 in der
Provinz
Nganhui als Sohn eines armen
Gelehrten,
erhielt eine gute
Erziehung, bestand seine
Prüfungen mit Erfolg und trat 1848 in die
Akademie der Hanlin
ein. Als 1853 der
Aufstand der
Taiping sich auch in seine Heimatsprovinz verbreitete, stellte sich Li Hung Tschang
an die
Spitze einer
kleinen Streitmacht und trieb sie zurück. Hierfür ernannte ihn der
Generalgouverneur der beiden
Kiang,
Tseng Kuo
Fan (der
Vater
des
Gesandten
Marquis
Tseng), zu seinem
Sekretär;
[* 2] 1861 wurde er zum Provinzialrichter in
Tschekiang, dann zum
Gouverneur der
Provinz
Kiangsu befördert.
Bei der
Eroberung dieser von den
Rebellen besetzten
Provinz zeigte er solches
Geschick und solche
Tapferkeit, daß
er den Ehrentitel
eines
Gouverneurs der kaiserlichen
Prinzen, später wegen seiner verdienstlichen
Operationen mit einer
Flotte vor
Nanking den
erblichen
Adel erhielt. 1864 wurde er Nachfolger seines
Gönners
Tseng als
Generalgouverneur der beiden
Kiang
und als
Gouverneur der
Provinz
Petschili. Seit 1883 führte
er den Oberbefehl über die
Truppen in den an
Tongking
[* 3] grenzenden
Provinzen
und leitete zum Teil die
Verhandlungen mit
Frankreich.