Lignières
(spr. linjĭähr), Stadt im franz. Departement Cher, Arrondissement St.-Amand, links am Arnon, hat ein Schloß, Mühlsteinbrüche und (1881) 2618 Einw.
3 Seiten, 335 Wörter, 2'359 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(spr. linjĭähr), Stadt im franz. Departement Cher, Arrondissement St.-Amand, links am Arnon, hat ein Schloß, Mühlsteinbrüche und (1881) 2618 Einw.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. und Bez. Neuenburg). 807 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einem Plateau zwischen dem Mont Chasseral und der über dem Bieler See aufsteigenden ersten Jurakette, an der Grenze gegen den Kanton Bern und 4,5 km n. der Station Le Landeron der Linie Biel-Neuenburg. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Neuenstadt-Le Landeron-Lignières-Nods. Strasse nach
Saint Blaise (die sog. Vy d'Étraz) und Feldweg über den Col de la Dame ins Val de Ruz. Gemeinde, mit zahlreichen Meierhöfen: 100 Häuser, 693 reform. Ew.; Dorf: 74 Häuser, 530 Ew. Landwirtschaft, Aufzucht eines geschätzten Rindviehschlages. Grosse Käserei, Säge. Luftkurort mit Gasthöfen und Pensionen. Schöne Waldungen und ausgedehnte Fernsicht auf die Alpen. Die Flora weist verschiedene Seltenheiten auf, wie Galanthus nivalis (in Baumgärten), Erythronium dens canis (äusserster westl. Standort; sehr selten), Fritillaria meleagris (vielleicht eingeführt und heute nahezu wieder ausgerottet). Eine Kapelle zu Saint Loup wird in Lignières 1179 genannt. Grundherren waren hier 1112 die Bischöfe von Basel, die aber ihre Rechte seit 1326 mit den Grafen von Neuenburg teilen mussten. Nach langen Streitigkeiten verzichteten sie 1625 auf die Gerichtshoheit, behielten aber noch bis 1815 einige andere Rechte bei. Als Gegenleistung verzichteten die Grafen von Neuenburg ihrerseits zu Gunsten des Bischofes auf ihre Ansprüche an die Dörfer Miécourt und Beurnevésin. An diese Besitzesverschiebungen in Lignières erinnert heute noch eine doppelte Reihe von Marchsteinen, zwischen denen die «Franc Alleu» genannten Grundstücke liegen, für die bei Kauf oder Verkauf noch heute keine Mutationsgebühren zu entrichten sind. Die Reformation wurde in Lignières 1553 eingeführt. Selbständige Gemeinde seit 1630. Die Kirche stammt aus 1828. 1179: Linieres, Liniers; 1246: Lignières.
(Kt. Waadt, Bez. Lavaux, Gem. Saint Saphorin). 615 m. Weiler, am SW.-Hang des Mont Pèlerin und etwas über der obern Grenze der Weinberge; 800 m nw. Saint Saphorin. 11 Häuser, 42 reform. Ew. Etwas nw. davon die Lokalität En Cheseaux, wo 1850 und 1851 Bronzemünzen aus der römischen Kaiserzeit aufgedeckt worden sind.