Lignerolle
(Kt. Waadt, Bez. Orbe). 780 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer geneigten Terrasse am S.-Fuss des Mont Suchet und über dem hier tief eingeschnittenen Thal der Orbe, nahe Les Clées; an den Strassen Lausanne-Orbe-Pontarlier und nach Baulmes; 6,2 km wnw. Orbe und 5,5 km nnw. der Station Croy der Linie Lausanne-Pontarlier. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Orbe-Ballaigues. Gemeinde: 60 Häuser, 308 reform. Ew.; Dorf: 47 Häuser, 243 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit Les Clées. Landwirtschaft; Wald und Weiden. Säge. Gehörte ursprünglich zur Herrschaft Les Clées, kam dann 1302 als savoyisches Leben an Nicolas Mayor aus Lignerolle und 1325 an Hugues de Champvent, Chorherrn zu Lausanne und Grundherrn von La Mothe. Vom Beginn des 18. Jahrhunderts an gehörte die Herrschaft Lignerolle bis 1798 der Reihe nach verschiedenen Zweigen des Edelgeschlechtes de Cerjat, dessen Nachkommen in der Gemeinde heute noch begütert sind. Beim Bauernhof Le Daillay steht ein Refugium; ein Grab aus der Römerzeit. 1163: Lineroles; 1285: Lignereules. Im Wald nahe beim Dorf ein schöner erratischer Block, die sog. Pierre de Bon Château. Lignerolle ist der Geburtsort des gelehrten Epigraphen Charles Morel († 1900), eines Freundes von Theodor Mommsen und Mitarbeiters an der von Napoleon III. herausgegebenen Vie de César.