Ligerz
,
französisch
Gléresse (Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
437 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des
Bielersees gegenüber der
St. Petersinsel; 4 km
nö.
Neuenstadt und 11 km sw.
Biel. Station der Linie
Biel-Neuenburg. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde,
mit Bipschel,
Schernelz und einem Teil von
Klein Twann: 100
Häuser, 419 reform. Ew. deutscher Zunge; Dorf: 59
Häuser, 249 Ew.
Ligerz
ist ein langgezogenes Strassendorf, dessen
Häuser sich der durch die Eisenbahnlinie vom
See getrennten Strasse
Biel-Neuenburg parallel anordnen. Das bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts noch fast völlig französische Dorf ist heute
gänzlich germanisiert. Einige schöne
Landhäuser. Am Rebhang über dem Dorf steht die aus 1261 stammende Kirche, die 1445 zur
Pfarrkirche wurde und schöne Glasgemälde aus dem 16. Jahrhundert, sowie bemerkenswertes Täfelwerk enthält. Noch
höher oben steht in 587 m die Ruine der Stammburg der
Herren von Ligerz
, deren eine Linie sich in
Pruntrut niederliess und
dort das Hôtel de
Gléresse (das heutige Amtsgebäude) erbaute. Die Weinberge von Ligerz
gehören zu den besten am
Bielersee.
Pfahlbau aus der Steinzeit; unter einem Felsblock hat man Bronzegegenstände aufgefunden. 1178: Lieresse;
1250: Liereces. Die Hänge der hinter dem
Bielersee aufsteigenden ersten Jurakette bestehen bei Ligerz
aus steil gegen den
See zu einfallenden Schichten von Valangienkalk, die zu Abrutschungen geneigt sind und
Taschen von Hauterivienmergeln umschliessen.