Lievensz
(Livens), Jan, holländ.
Maler und Radierer, geb. zu
Leiden,
[* 2] lernte erst bei
Joris van Schooten, dann
bei P.
Lastman zu
Amsterdam
[* 3] und bildete sich unter dem Einfluß
Rembrandts weiter aus. Im 24. Jahr ging er nach
England, wo er
Karl I., die
Königin und viele Vornehme malte. Sodann ließ er sich in
Antwerpen
[* 4] nieder, wo er 1634-35
in die St. Lukasgilde trat. 1661 wurde er in die Malergilde im
Haag
[* 5] aufgenommen und war zuletzt wieder in
Leiden thätig, wo
er noch 1672 am
Leben war. Lievensz
stand anfänglich vollkommen unter dem Einfluß
Rembrandts, später jedoch
berührten ihn auch die Kunstweisen van
Dycks und
Rubens'. Von Historienbildern sind ihm nur die
Enthaltsamkeit des
Scipio im
Stadthaus zu
Leiden und die
Heimsuchung Mariä im
Louvre mit einiger Sicherheit zuzuschreiben.
Porträte
[* 6] von seiner
Hand
[* 7] besitzen
das Reichsmuseum zu
Amsterdam, die
Münchener
Pinakothek, das
Wiener
Belvedere und das
Berliner
[* 8]
Museum. Seine
Radierungen (etwa 60) stehen an malerischer
Kraft
[* 9] denen
Rembrandts nach, erreichen sie aber in der Durchbildung des
Helldunkels.