Lieven
,
Christoph Andrejewitsch, Fürst, geb. in Kiew,
[* 2] war 1809‒12
russ. Gesandter in
Berlin,
[* 3] 1812‒34 in
London
[* 4] und starb zu
Rom.
[* 5] – Seine Gemahlin, Dorothea (bei den
Russen Darja
Christoforowna) Lieven
, geborene
Benckendorff, geb. 30. (19.) Dez. 1784 in
Riga,
[* 6] verheiratete sich 1800.
Schon in
Petersburg
[* 7] waren
ihre Salons der Sammelplatz der
Diplomaten. Sie begleitete dann ihren Gemahl nach
Berlin und 1812 nach
London. Hier entwickelte sie eine große Thätigkeit im Interesse
Rußlands.
Diplomaten aller
Länder verkehrten in ihrem Hause
oder standen mit ihr in Korrespondenz, was ihr den
Beinamen der diplomat. Sibylle Europas einbrachte. Nach dem
Tode ihres Gemahls
begab sie sich nach
Paris
[* 8] und setzte hier ihre, zuletzt mehr der Litteratur und Kunst gewidmeten
Beziehungen
fort. Sie starb daselbst und wurde in Mesohten in
Kurland
[* 9] begraben. -
Vgl. Kleinschmidt, Die Fürstin Lieven
(in der
«Europa»,
[* 10] Nr. 1‒3, Lpz.
1883).