Liebstöckelwurzel
(radix levistici); die Wurzel einer ausdauernden Doldenpflanze, Ligusticum Levisticum Lin. oder Levist. officinale (frz. l'ache des montagnes; engl. Shop hartwort), die in Süddeutschland, Italien, der Schweiz, Frankreich in Berggegenden wild wächst und bei uns mit andern Arzneikräutern angebaut wird. Alle Teile der Pflanze haben einen eigentümlichen aromatischen Geruch und brennend scharfen Geschmack, und es waren früher Kraut, Samen und Wurzeln offizinell, jetzt meistens nur noch die letztern.
Dieselben werden im Frühjahr von 2-4jährigen Pflanzen gegraben, sie bestehen aus einer dicken, spindelförmigen, öfter mehrköpfigen Hauptwurzel, die sich gegen die Spitze in einige einfache Zweige teilt. Man spaltet die dicken Wurzelteile bei der Ernte der Länge nach und hängt die Stücke an Fäden gereiht zum Trocknen auf. Die getrockneten Wurzeln haben eine weiche schwammige Textur mit festern Kern, sind äußerlich gelbbraun, innerlich hellgelblich gefärbt; die dicke Rinde ist höckerig, querrunzlich und längsrissig und hat zahlreiche orangegelbe Balsambehälter, die beim Drücken ihren aromatischen Inhalt austreten lassen. Sie enthalten außer Zucker ein balsamisches Harz und ein ätherisches Öl als Träger des Geruchs und Geschmacks. Die Drogue diente früher zur Bereitung von Abkochungen jetzt hauptsächlich zur Bereitung aromatischer Liköre. In Thüringen wird die Wurzel in großer Menge angebaut. - Zollfrei. Der daraus bereitete Likör gem. Tarif im Anh. Nr. 25 b.