in der Forstwirtschaft die zum Zwecke der
Vorverjüngung im
Femelschlagbetrieb dem Dunkelschlag (s. d.)
zunächst folgende Lichtung des alten
Bestandes. Man entfernt die Hälfte bis zwei Drittel der noch vorhandenen
Stämme, um
dem jungen Nachwuchs Licht
[* 2] und Luft,
Regen und
Tau reichlicher zuzuführen. Bei
Tanne
[* 3] und
Buche kann die
Lichtung ganz allmählich erfolgen, bei
Fichte
[* 4] muß schon schneller gelichtet werden, am schnellsten bei der
Kiefer. Dem Lichtschlag folgt
der
Abtriebs- oder Räumungsschlag (s. d.). Bei sehr lichtbedürftigen Holzarten
folgt dieser mitunter sofort dem Dunkel- oder
Samenschlag.
(Samenschlagbetrieb), forstlicher Verjüngungsbetrieb, bei welchem die Begründung eines Holzbestandes
durch den Samenabfall eines Mutterbestandes bewirkt wird (vgl. Bestandsgründung). Zweck des Samenschlagbetriebs ist entweder
nur die Ansamung, z. B. bei Kiefernsamenschlägen, oder die Ansamung
und der Schutz des Jungbestandes (Nachwuchses) gegen Jugendgefahren. Beim S. werden vier Schlagstadien unterschieden:
1) der Vorbereitungsschlag. Derselbe soll dazu dienen, durch geringe Bestandslichtung und dadurch vermittelten größern Lichteinfall
den Boden mittels Verwesung der Laubteile zu neuer erfolgreicher Ansamung und den Bestand zur Vermehrung der Samentragfähigkeit
vorzubereiten;
2) der Besamungsschlag (Dunkelschlag). Derselbe soll durch eine entsprechende Schlagstellung und Schlagbearbeitung
die Ansamung, gute Anwurzelung und bei Buche und Weißtanne den Schutz gegen Jugendgefahren, namentlich gegen Frost, bewirken;
3) der Lichtschlag. In demselben wird durch weitere Verminderung des Mutterbestandes der Nachwuchs unter gleichzeitiger Gewährung
des noch erforderlichen Schutzes allmählich an Freistellung gewöhnt;
4) der Abtriebs- oder Räumungsschlag. In demselben wird der Rest des Mutterbestandes abgetrieben und der Nachwuchs völlig
frei gestellt. Der durch Abfliegen leichten, geflügelten Samens entstandene Nachwuchs heißt Anflug, der durch das Abfallen
schweren Samens, z. B. von Bucheln, Eicheln, entstandene Aufschlag. Der S. in Buchen- und Tannenbeständen enthält in der Regel
alle vier Schlagstadien, der S. in Kiefern dagegen besteht nur aus dem Besamungsschlag und dem Abtriebsschlag. In demBesamungsschlag
wird häufig eine Bearbeitung des Bodens (Bodenverwundung) vorgenommen, um dem Samen
[* 6] ein gutes Keimbett und eine kräftigere
Anwurzelung zu sichern. Der Zeitraum zwischen Besamungsschlag und Abtriebsschlag heißt Verjüngungszeitraum.