Lezay
-Marnesia
(spr. lösäh-), Adrian, Graf von, franz. Staatsmann, geb. 1770 zu St.-Julien in der Franche-Comté, machte nach beendigtem Studium Reisen in Deutschland [* 2] und England und kehrte erst 1794 nach Robespierres Sturz nach Frankreich zurück. Seine Angriffe gegen die Republik, dann gegen die Herrschaft des Direktoriums führten wiederholt seine Ächtung herbei, so 1797 nach dem Staatsstreich, worauf er sich nach dem Waadtland begab. Erst unter der Regierung des Ersten Konsuls versöhnte er sich mit der neuen Ordnung der Dinge um so leichter, als er durch seine Schwester mit dem ersten Gatten Josephinens verwandt war. Er wurde nach Wallis gesandt, um dies Land für die Vereinigung mit Frankreich vorzubereiten, und 1806 zum Präfekten des Rhein-Mosel-Departements ernannt. Er vertauschte diese Stellung 1810 mit einer gleichen im ¶
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Departement Niederrhein und erwarb sich besonders um Straßburg [* 4] nicht geringe Verdienste. Unter Ludwig XVIII. behielt er sein Amt, starb aber schon an den Folgen eines Sturzes aus dem Wagen in Straßburg, wo ihm eine Statue errichtet wurde. Unter seinen zahlreichen politischen Schriften sind bemerkenswert: »Qu'est-ce que la Constitution de 1793?« (Par. 1795),
eine Schrift, die konfisziert wurde, aber unter anderm Titel nochmals erschien;
ferner: »De la faiblesse d'un gouvernement qui commence et de la nécessité ou il est de se rallier à la majorité nationale« (das. 1796);
»De la constitution de 1795« (das. 1795);
»Lettres à un Suisse sur la nouvelle constitution helvétique« (Neuchâtel 1797).