Prosopopöie
(griech., lat. Personificatio), poetische
[* 1]
Figur, wodurch abstrakten
Begriffen oder leblosen
Dingen und Naturerscheinungen
Eigenschaften, Thätigkeit und
Sprache
[* 2] beigelegt
werden, wie sie nur der menschlichen
Individualität zukommen.
Gottschall unterscheidet drei
Arten von Prosopopöie:
die metaphorische,
eine weitere Ausführung der
Metapher, welche dem sinnlichen Gegenstand eine menschliche Thätigkeit beilegt (z. B.
bei
Goethe: »Werd' ich zum
Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön!«);
die allegorische, welche abstrakte Begriffe in Personen mit charakteristischen Attributen verwandelt (z. B. »Schön ist der Friede, ein lieblicher Knabe, liegt er gelagert am ruhigen Bach«),
und die mythologische Prosopopöie
, welche die sinnliche
Erscheinung und die
Idee als eine göttliche
Persönlichkeit von individueller
Lebenskraft darstellt (z. B. die Homerischen
Götter).
Prospekt - Prostitutio

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Seite 13.417.In der Rhetorik ist die eine [* 1] Figur, durch welche der Redner einer vorhandenen oder erdichteten Person eine Rede in den Mund legt, die nicht bloß dem Vortrag eine gewisse Abwechselung verleiht, sondern auch Gelegenheit ¶
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gibt, die Gedanken des Gegners wie im Selbstgespräch an das Licht [* 4] zu ziehen.