Titel
Lévy
(spr. lewíh), 1) Emile, franz. Idyllenmaler, geb. zu Paris, war Schüler von Abel de Pujol und Picot, trat zuerst in der Ausstellung von 1851 auf und erhielt 1854 mit Porträten den großen römischen Preis. Seine oft etwas reliefartig komponierten Idyllenbilder sind recht anmutig und hübsch in der Erfindung, aber ohne tieferes Studium der Natur und ohne innerliche Kraft und lebhaften Ausdruck. Zu seinen ältern Bildern gehören: das Laubhüttenfest in einer jüdischen ¶
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Familie des Mittelalters (1852), Noah verflucht den Ham (1855 in Rom gemalt), Ruth und Naemi (1864), Tod des Orpheus (1866, Museum des Luxembourg), der Regenbogen (1868, Idylle), der Fußpfad, der Nachen, die Meta sudans in Rom u. a. Außerdem malte er Porträte und dekorative Arbeiten in Pariser Theatern, im Staatsministerium, in der Dreifaltigkeitskirche und in Privatgebäuden. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1867 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
2) Gustave, franz. Kupferstecher, geboren zu Toul, war in Paris Schüler von Geille und von Cogniet. Er stach mehrere Porträte nach Madrazo, Rigaud, Winterhalter u. a. und brachte ferner als seine größern Hauptblätter: die Familie Concina der Dresdener Gallerie, nach Paolo Veronese;
die belle jardinière, die Vierge aux candélabres und die Sixtinische Madonna, nach Raffael (die letztere mit Blanchard);
eine heil. Jungfrau, nach Carracci, und Damokles, nach Th. Couture.
3) Henri Léopold, franz. Historienmaler, geb. zu Nancy, wurde in Paris Schüler von Picot, Fromentin und Cabanel. Er behandelt im Geschmack Delacroix' meistens Gegenstände aus der Geschichte des Altertums oder der Legende der Heiligen, denen er dramatische Bewegung und Leben und kräftiges Kolorit verleiht. Seine Hauptbilder befanden sich noch auf der internationalen Ausstellung von 1878: gefangener Hebräer auf den Trümmern von Jerusalem (1869), die trefflich individualisierte, wenn auch etwas moderne Herodias mit dem Haupt Johannis des Täufers, Sarpedon nach Homer (1874, Museum des Luxembourg) und vier Scenen aus dem Leben des heil. Dionysius. 1872 wurde er Ritter der Ehrenlegion.