Leukas
oder
Leukadia (jetzt ital.
Santa Maura, griech. Hagiá Mavra, oder offiziell Levkás genannt),
eine der
Ionischen Inseln, mit der
Küste
Akarnaniens durch einen sandigen Isthmus verbunden, der aber im
Altertum von den
Korinthern
durchstochen wurde. Je nachdem dieser
Kanal
[* 2] versandete oder sich wieder öffnete, war Leukas
Insel oder Halbinsel. Leukas
, eine rundliche
Masse von 285 qkm, ist Gebirgsland (Stavrotas 1141 m), aus Kreidekalk und Flysch, umgeben von fruchtbaren
Hügellandschaften und tertiären Mergeln.
Die Insel wird häufig von Erdbeben [* 3] heimgesucht. Haupterzeugnisse sind Korinthen, Wein und Öl. Die südl. Spitze, jetzt Kap Ducato, auf welcher ein Apollotempel stand, wurde von den Alten der Leukadische Fels (65 m) genannt, von welchem man jährlich einen Verbrecher, um alle Sünden des Volks zu sühnen, ins Meer stürzte, ohne daß dieser jedoch umkam, da ihn Fahrzeuge aufnahmen. Auch andere wagten freiwillig, um sich von Liebesqualen zu befreien, diesen gefahrvollen Sprung, dem man die Kraft [* 4] der Heilung zuschrieb, fanden aber meist den Tod, wie Artemisia von Halikarnaß und Sappho. Die Insel war im Altertum ohne Bedeutung und stand unter gemeinschaftlicher Oberherrschaft der Korinther und Kerkyräer. Später teilte sie die Schicksale der übrigen Ionischen Inseln (s. d.) und bildet jetzt eine Eparchie des griech. Nomos Kerkyra mit 24914 E. Hauptstadt ist Levkas oder Amaxiki (s. d.). –
Vgl.
Partsch, Die
Insel Leukas
(in
«Petermanns Mitteilungen», Ergänzungsheft 95, Gotba 1889).