Leskien
,
Aug., Sprachforscher, insbesondere Slawist, geb. zu Kiel,
[* 2] besuchte das
dortige Gymnasium, studierte daselbst und zu
Leipzig
[* 3] klassische
Philologie und
Sprachwissenschaft, war 1864–66
Lehrer an der
Thomasschule in
Leipzig, ging dann nach
Jena,
[* 4] um unter Schleicher
vergleichende Sprachwissenschaft, namentlich
aber slaw.
Sprachen zu studieren, und habilitierte sich
Ostern 1867 in Göttingen
[* 5] als
Docent für das erstere Fach. 1869 wurde
Leskien
als außerord.
Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft nach Jena, 1870 auf den neu errichteten Lehrstuhl für slaw. Sprachen nach Leipzig berufen und daselbst 1876 zum ord. Professor ernannt. Seine hauptsächlichsten Schriften sind: «Handbuch der altbulgar. Sprache» [* 6] (Weim. 1871; 2. Aufl. 1886),
«Die Deklination im Slawisch-Litauischen und Germanischen» (Lpz. 1876),
«Der Ablaut der Wurzelsilben im Litauischen» (ebd. 1884),
«Untersuchungen über die Quantität und Betonung [* 7] in den slaw. Sprachen» (2 Tle., ebd. 1885 u. 1893),
«Die Bildung der Nomina im Litauischen» (ebd. 1891). Im Verein mit Brugmann gab er «Litauische Volkslieder und Märchen» (Straßb. 1882) heraus.