Leskĭen,
August, Sprachforscher, besonders namhafter Slawist, geb. zu Kiel, [* 2] studierte seit 1860 in seiner Vaterstadt, später in Leipzig, [* 3] übernahm in letzterer Stadt 1865 eine Lehrerstelle an der Thomasschule, habilitierte sich 1867 in Göttingen, [* 4] wurde 1869 außerordentlicher Professor für vergleichende Sprachforschung in Jena [* 5] und bekleidet seit 1870 die Professur für slawische Sprachen an der Universität Leipzig. Er schrieb: »De ratione quam J. ^[richtig: I. für Immanuel] Bekker in restituendo digammo secutus est« (Leipz. 1860);
»Handbuch der altbulgarischen Sprache« [* 6] (Weim. 1871, 2. Aufl. 1886);
»Die Deklination im Slawisch-Litauischen und Germanischen« (Leipz. 1876, gekrönte Preisschrift);
»Der Ablaut der Wurzelsilben im Litauischen« (das. 1884);
»Untersuchungen über Quantität und Betonung [* 7] in den slawischen Sprachen« (das. 1885, Bd. 1).
Mit Ebel, Schleicher und J. ^[Johannes] Schmidt gab er eine »Indogermanische Chrestomathie« (Weim. 1869),
mit K. Brugmann »Litauische Volkslieder und Märchen« (Straßb. 1882) heraus. 1884 übernahm er die Redaktion von Ersch und Grubers Encyklopädie.