Leroy
de
Saint-Arnaud (spr. loroa d'ssängt-arno),
Jacques, s.
Saint-Arnaud.
Leroy de Saint-
Arnaud
14 Wörter, 117 Zeichen
Leroy
de
Saint-Arnaud (spr. loroa d'ssängt-arno),
Jacques, s.
Saint-Arnaud.
Saint-
Arnaud
(spr. ssängt-arnoh), Jacques Leroy de, Marschall von Frankreich, geb. zu Bordeaux [* 3] als Sohn eines Advokaten, trat 1815 als exaltierter Royalist in die Leibgarde Ludwigs XVIII., schied aber 1822 aus dem französischen Heer aus, um am griechischen Freiheitskampf teilzunehmen, und ward erst 1831 wieder in den französischen Dienst aufgenommen. Dem Marschall Bugeaud als Ordonnanzoffizier beigegeben, geleitete er 1832 die Herzogin von Berri nach Palermo [* 4] und ward 1837 zur Fremdenlegion nach Afrika [* 5] versetzt.
Hier erwarb er sich den Ruf eines tapfern, umsichtigen und wohlunterrichteten, aber auch zu Gewaltthaten und Erpressungen geneigten Offiziers, ward in demselben Jahr Kapitän, 1840 Bataillonschef, 1844 Oberst und Kommandeur der Subdivision Orléansville und 1847 Brigadegeneral. Bei Ausbruch der Februarrevolution 1848 zufällig auf Urlaub in Paris [* 6] anwesend, erhielt er das Kommando einer Brigade, mit der er erfolgreich gegen die Barrikaden kämpfte. Nach seiner Rückkehr nach Afrika erhielt er dann 1850 das Kommando der Provinz Konstantine. Abenteuerlustig und arg verschuldet, hoffte S. durch den Prinz-Präsidenten Napoleon emporzukommen, schloß sich daher diesem eng an und wurde 1851 mit dem Kommando der zweiten Division der Armee von Paris betraut und zum Kriegsminister ernannt. Mit Energie und großer Umsicht leitete S. ¶
die Vorbereitungen zum Staatsstreich vom und die Durchführung desselben. Am wurde S. zum Marschall, später auch zum Großstallmeister des Kaisers und, obwohl seit längerer Zeit leidend, 1854 im Krimkrieg zum Oberbefehlshaber der verbündeten Armee ernannt. Er unternahm die Expedition nach der Krim, [* 8] landete 14. Sept. in Eupatoria und erfocht 20. Sept. den Sieg an der Alma. Doch vor den Mauern von Sebastopol [* 9] mußte er wegen Krankheit den Oberbefehl an Canrobert abgeben und starb an Bord des Bertholet, der ihn nach Frankreich zurückbringen sollte. Die von seinem Bruder herausgegebenen »Lettres du maréchal de S.« (2. Aufl., Par. 1864, 2 Bde.) geben über die damaligen Begebenheiten interessante Aufschlüsse.