Leoben
,
Stadt in
Steiermark,
[* 2] an der
Mur und an der Südbahnlinie
Bruck-Leoben, an die sich hier die Staatsbahnlinie
nach St.
Michael und die Leoben
-Vordernberger
Bahn anschließen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, eines
Revierbergamts und einer
Handels- und
Gewerbekammer. ist die schönste Stadt Obersteiermarks, hat breite
Straßen, einen großen
Platz mit einer 13 m hohen Pestsäule und 2 Wasserbassins, einen Stadtpark, 3
Kirchen, ein Redemptoristenkloster mit
Kirche
im gotischen
Stil, ein altes
Rathaus, ein
Theater,
[* 3] eine
Bergakademie und landschaftliche
Berg- und Hüttenschule, ein Obergymnasium,
ein
Krankenhaus,
[* 4] eine
Sparkasse, eine Gasanstalt und (1880) 5491 Einw. Ein Marmordenkmal
erinnert an den hier zwischen
Österreich
[* 5] und der französischen
Republik abgeschlossenen Präliminarfrieden, welchem
der
Friede zu
Campo Formio (s. d.) folgte. Doch fanden die
Verhandlungen nicht in der Stadt selbst, sondern
in dem nahen, westlich gelegenen
Schloß
Goß (ehemaligem.
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Nonnenstift, 1002 gegründet, 1782 aufgehoben, jetzt Bräuhaus) statt. Daselbst befinden sich auch eine sehenswerte Kirche
und eine Zündhölzchenfabrik. Leoben
bildet einen Zentralpunkt der obersteirischen Montanindustrie, welche in der
nächsten Umgebung der Stadt durch ausgedehnte Braunkohlenbergwerke (zu Seegraben, Produktion 2,4 Mill. metr. Ztr.) und
bedeutende Eisenwerke (namentlich zu Donawitz, Dorf mit 5541 Einw., und
Trofaiach) vertreten ist. Die Stadt soll bereits 713 gegründet worden sein.
Vgl. List, und dessen nächste Umgebung (Leob. 1885).