Lemur,
s. Maki.
163 Wörter, 1'214 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Maki.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Maki, Fuchsaffe, die typische Familie der Halbaffen (s. d.), umfaßt die Arten der gleichnamigen Gattung, welche insgesamt Madagaskar bewohnen. Es sind ungefähr katzengroße Tiere mit spitzem, fuchsartigem Kopf, schiefliegenden, mittelgroßen Nachtaugen mit querer Pupille, schlankem Körper mit völlig weichem Pelz und langem, buschigem Schwanz, deren Extremitäten Greifhände nach Art der Affen besitzen. Alle sind Baumtiere mit nächtlichen Gewohnheiten, welche meist nach Sonnenuntergang, in größern Gesellschaften vereinigt, den Urwald durchstreifen und dabei ihr oft betäubend lautes Geschrei hören lassen. Sie ernähren sich von Vegetabilien und sind von sanftem, gutmütigem Charakter, weshalb auch ihre Zähmung leicht gelingt. Die Arten sind wegen der außerordentlich großen Variabilität oft schwer abzugrenzen; namentlich der Vari (Lemur varius Geoffr.) weist alle möglichen Übergänge von ganz schwarzen zu rotbraunen, schwarz und weiß gefleckten und reinweißen Spielarten auf. Ein häufiger Gast der zoolog. Gärten ist der Mongoz (Lemour Mongoz s. Tafel: Halbaffen II, Fig. 3) und der Mokoko, Katta (Lemur catta Lemur) mit schwarz und weiß geringeltem Schwanz.
(Fuchsaffe, Lemur L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Halbaffen und der Familie der Lemuriden (Lemurida), schmächtig gebaute Tiere mit gestrecktem Fuchskopf, mäßig großen Augen, mittellangen, reichlich behaarten Ohren, gleich langen Gliedmaßen, mehr als körperlangem Schwanz und weichem Pelz. Sie leben in den Wäldern Madagaskars und der Nachbarinseln, am Tag im tiefsten Dickicht verborgen, nachts unter großem Geschrei und lebhaften Bewegungen auf Nahrung ausgehend. Sie nähren sich hauptsächlich von Früchten, fressen aber auch Insekten, junge Vögel etc. Sie sind meist sanft und friedlich, bisweilen wild und bissig; in der Gefangenschaft halten sie sich gut. Der Mohrenmaki (Akumba, L. Macaco L., s. Tafel »Halbaffen«) ist etwa 45 cm lang, mit ebenso langem Schwanz, und mehr oder weniger rein schwarz, während das Weibchen (früher als Weißbartmaki beschrieben) auf der Oberseite rostfarben, an Wangen, Füßen und Schwanz weißlich ist; er bewohnt in Banden nur die undurchdringlichsten Dickichte und erhebt gegen Abend ein furchtbares Geschrei. Er ist außerordentlich gewandt und beweglich und entgeht leicht der Verfolgung. Man findet ihn nicht selten in den zoologischen Gärten, wo er sich auch fortpflanzt.