Lektüre
(franz., »Lesung«),
sowohl das
Lesen als
Handlung und die Übung darin als der in
Schriften,
namentlich Druckschriften, dargebotene Lesestoff. Im Sprachgebrauch der
Schule wird unterschieden zwischen kursorischer, d. h.
eiliger, rasch durchlaufender, und statarischer, d. h. langsamer, mit eingehender Betrachtung
des Gelesenen untermischter Lektüre.
Es empfiehlt sich, zwischen beiden
Arten angemessenen
Wechsel eintreten zu lassen und bei der
letztern vor allem nicht die Gründlichkeit zu übertreiben.
Bei fremdsprachlicher Lektüre
wie im
Deutschen auf den höhern
Stufen des Schullebens und namentlich bei poetischer Lektüre
hat der Unterschied
überhaupt keine
Berechtigung. In allen diesen
Fällen wird ein verständiger
Lehrer überhaupt nur so viel erklären, wie nötig
ist, um etwanige Hindernisse des Verständnisses aus dem Weg zu räumen, und vom
Schüler nur so viel
Erklärung fordern, daß er sich vom Verständnis des Gelesenen überzeugt, im übrigen aber die Lektüre
selbst
als Hauptsache ansehen und auf den
Geist des
Schülers wirken lassen.