Lektor
(lat., griech. Anagnost, »Vorleser«),
in der alten
Kirche seit etwa 100 der
Kleriker, welcher
mit Vorlesung der vorgeschriebenen Schriftabschnitte im
Gottesdienst betraut war. Das
Amt wurde, seitdem
Diakonen und
Presbyter
jene
Geschäfte besorgen, nur noch nominell fortgeführt (vgl. A.
Harnack, Die
Quellen der sogen. apostolischen
Kirchenordnung,
Leipz. 1886). Im Anschluß an diesen Sprachgebrauch blieb dieser
Titel auch in protestantischen
Ländern für gewisse
Stellen der öffentlichen
Lehrer, die als niedere
Geistliche angesehen wurden; so heißen in
Schweden
[* 2] noch heute die Gymnasiallehrer
zum Teil Lektoren.
An deutschen
Universitäten ist die Bezeichnung gegenwärtig nur noch für die
Lehrer der neuern
Sprachen
üblich. Vgl.
Lektion.