Leinvogel
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s. Pieper.
Leinvogel
3 Wörter, 22 Zeichen
Leinvogel,
s. Pieper.
(Anthus Bechst.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel [* 3] und der Familie der Stelzen (Motacillidae), lerchenähnliche Vögel [* 4] mit schlanken Leib, dünnem, geradem, an der Wurzel [* 5] schmalem, pfriemenförmigem Schnabel, mittellangen Flügeln, in denen die dritte und vierte Schwinge am längsten sind, mittellangem Schwanz, schlankläufigen Füßen, schwachen Zehen, aber großen Nägeln, von denen einer, der hinterste, sich spornartig verlängert.
Der Wiesenpieper (Wiesen-, Wasser-, Zipp-, Steinlerche, A. pratensis Bechst.), 15 cm lang, 24 cm breit, oberseits olivenbraun, dunkel gefleckt, mit rostgelbem Streif über den Augen, licht rostgelber, dunkel gefleckter Brust, dunkel olivenbraunen Flügeln mit zwei gelbbräunlichen Querbinden, dunkel olivenbraunem Schwanz und braunem Auge, [* 6] Schnabel und Fuß, findet sich in ganz Nordeuropa und Nordasien, bei uns vom März bis November als halber Sumpfvogel, lebt friedfertig und gesellig, singt, wie die Lerche, [* 7] im aufsteigenden Flug, ist sehr lebhaft, läuft schnell umher, nistet auf dem Boden und legt im Mai und Juni 5-6 grauweiße, braun gezeichnet Eier [* 8] (s. Tafel »Eier I«). Im Herbst wandert er in großen Scharen, nicht selten mit den Feldlerchen bis Südeuropa, Nordafrika und Südwestasien.
In der Gefangenschaft hält er sich gut. Der Baumpieper (Waldpieper, Leinvogel, Spieß-, Spitzlerche, A. arboreus Bechst.), dem vorigen ähnlich, aber etwas größer, mit stärkerm Schnabel und kräftigerm Lauf, ist oberseits gelbbraungrau, streifenartig dunkler gefleckt, auf dem Bürzel fast einfarbig, auf der Unterseite bleich rostgelb, an der Oberbrust und den Seiten schwarz gefleckt, mit hellen Flügelbinden, braunem Auge, schwarzem Schnabel und rötlich hornfarbenem Fuß, lebt im Sommer in Wäldern Europas und Sibiriens auf Bloßen und frischen Schlagen, meist einsam, mehr auf Bäumen als die andern Arten, ist wenig gesellig, nistet auf dem Boden und legt 4-5 in Gestalt und Färbung sehr variierende Eier (s. Tafel »Eier I«). Er singt trefflich und eignet sich sehr gut für den Käfig.
Der Brachpieper (Brach-, Krautlerche, Brach-, Feldstelze, A. campestris Bechst.), 18 cm lang, 28 cm breit, mit verhältnismäßig starkem Schnabel und hohen, kräftigen Füßen, oberseits licht gelblichgrau, wenig gefleckt, unterseits trübe gelblichweiß, mit hellgelbem Streifen über den Augen und zweimal gelblichweiß gebänderten Flügeln, lebt in Europa, [* 9] Mittel- und Südasien und Nordafrika, weilt bei uns von Mai bis September, findet sich in dürren, steinigen Gegenden, erinnert in seinem Betragen ebensosehr an die Lerchen wie an die Bachstelzen, nistet zwischen Gras und Heidekraut und legt im Mai 4-6 trübweiße, matt rötlichbraun gezeichnet Eier, welche das Weibchen allein ausbrütet. Alle Pieper leben von Insekten [* 10] aller Art, Spinnen, [* 11] Würmern; sie fressen auch feine Sämereien.