Leï
45 Wörter, 309 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Leï,
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Lei
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Ebnat).
750-860 m. 7 Häuser, am rechtsseitigen Gehänge des Toggenburg zerstreut gelegen;
1 km ö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 34 reform. Ew. Obstbau, Viehzucht.
Stickerei und Weberei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Leï,
Mehrzahl von Lëu (s. d.). ^[= Saint, s. Saint Leu Taverny.]
(Leeseite), die vom Wind abgewendete Seite des Schiffs, im Gegensatz zu der Luvseite, d. h. der vom Wind getroffenen Seite.
Kommt der Wind gerade von vorn oder achter (von hinten), so unterscheidet man beim Schiff [* 3] keine Lee- oder Luvseite, sondern nur Backbord- u. Steuerbordseite.
Gegenstände, welche sich unter dem Wind befinden, liegen »in Lee« oder »leewärts« (eine solche Küste nennt man »Legerwall«).
(Lëu, Mehrzahl Leï), in Rumänien
[* 4] der Piaster, der jetzt dem französischen Silberfrank gleich
ist und in 100 Bani
geteilt wird.
(spr. lih), Fluß in der irischen Grafschaft Cork, kommt aus dem kleinen
See Gouganebarra und mündet unterhalb Cork
in den Hafen von Cork.
Nur Schiffe [* 5] unter 200 Ton. können bis zu den Kais der Stadt fahren.
(spr. lih), 1) Sophia und Harriet, zwei engl. Schriftstellerinnen, Töchter des Schauspielers
John am Coventgarden-Theater. Die ältere, Sophia, geb. 1750 zu London,
[* 6] brachte in ihrem 30. Jahr mit Beifall das Lustspiel »The
chapter of accidents« zur Aufführung, gründete dann 1780 mit Harriet, geb. 1756, eine
Töchterschule in Bath, zog sich 1803 von deren Leitung
zurück und starb in Clifton bei Bristol.
Unter ihren Schriften sind der als Vorläufer der historischen Schule in der Novellistik zu betrachtende Roman »The recess, or a
tale of other days« (Lond. 1784) und die mit Harriet herausgegebenen »Canterbury tales« (1797-1805, 5 Bde.; neue Ausg.
1849, 2 Bde.),
bald eine Lieblingslektüre des englischen Publikums, hervorzuheben. Aus letzterm Werk hat die Erzählung »Kruitzner, or the German's tale« (einzeln 1823) den Stoff zu Byrons Trauerspiel »Werner« geliefert. Sie stammt aus der Feder Harriets. Letztere schrieb außerdem die Romane: »The errors of innocence« (1786, 5 Bde.) und »Clara Lennox« (1797), versuchte sich auch im Drama und starb zu Clifton im Alter von 95 Jahren.
2) Samuel, engl. Orientalist, geb. zu Longnor in der Grafschaft Salop, machte seine Studien in Cambridge und wurde 1819 daselbst Professor der arabischen Sprache. [* 7] In der Folge erhielt er ein Kanonikat in Bristol, kehrte aber 1833 als königlicher Professor des Hebräischen an die Universität zu Cambridge zurück. Er starb zu Barlay in Hertfordshire. Lee schrieb: »Grammar of the Hebrew language« (2. Aufl., Lond. 1831);
eine Übersetzung des Buches Hiob, mit Kommentar (1837);
ein »Hebrew, Chaldaic and English lexicon« (1840) u. a. Auch übersetzte er die Reisen des Ibn-Batuta aus dem Arabischen (1833) und gab die syrische Übersetzung von der »Theophania« des Eusebios (1843) heraus.
3) Robert Edmund, General der konföderierten Südstaaten von Nordamerika, [* 8] geb. zu Stratford in Virginia aus einer alten angesehenen Familie, erhielt 1825-29 seine militärische Vorbildung in West Point, trat in das Geniekorps und fand zuerst in dem Krieg zwischen Mexiko [* 9] und der Union 1845-48 als Oberingenieur des Generals Wool Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zum Obersten befördert, wurde er 1852 zum Direktor der Militärakademie zu West Point ernannt und besuchte während des Krimkriegs mit M'Clellan in militärwissenschaftlichem Interesse Europa. [* 10]
Als der Bürgerkrieg 1861 ausbrach, entschied er sich aus Anhänglichkeit an seine engere Heimat für die Sache des Südens und trat im Mai 1861 als Generalmajor in das Heer der Konföderierten, erhielt bald darauf den Oberbefehl über dasselbe, mußte ihn aber noch in demselben Sommer an Beauregard abtreten. Erst nach dessen Rücktritt und J. ^[Joseph Eccleston] Johnstons Verwundung im Frühjahr 1862 ward er wieder Oberbefehlshaber der Südarmee und fiel, nachdem er Ende August am Rapahannock Pope besiegt hatte, in Maryland ein, wurde jedoch 16. und 17. Sept. bei Antietam geschlagen und zum Rückzug genötigt. Die nächsten Siege erfocht Lee bei Fredericksburg über Burnside und bei Chancellorsville über Hooker. Hierauf übernahm er einen abermaligen Zug gegen Norden, [* 11] ward jedoch 1.-3. Juli 1863 bei Gettysburg in Pennsylvanien wieder geschlagen. Übrigens zog sich Lee in so guter ¶
Ordnung über den Potomac zurück, daß keiner der unionistischen Generale es wagte, ihn zu verfolgen. 1864 aber entfaltete
Lee, fortwährend in der Defensive und in stetigem, wenn auch langsamem Rückgehen auf Richmond begriffen, den ganzen Reichtum
seiner kriegerischen Befähigung. Nachdem er elf Monate lang erfolgreichen Widerstand geleistet
hatte, kam er
endlich so ins Gedränge, daß er Richmond räumen und 10. April bei Appomatox-Court-House vor General Grant die Waffen
[* 13] strecken mußte. Er nahm darauf die bescheidene Stellung eines Präsidenten des Washington
[* 14] College zu Lexington im Staat Virginia
an und lebte bis zu seinem Tod in Zurückgezogenheit.
Unter den Feldherren, welche im großen Bürgerkrieg auftraten, war er ohne Zweifel der bedeutendste. Ganz besonders ausgezeichnet
war er durch seinen edlen, ehrenhaften Charakter, der ihm nicht bloß die Liebe und Hingebung seiner Soldaten und die Verehrung
seiner Parteigenossen, sondern auch die Achtung seiner politischen Gegner erwarb, die sich bei seinem
feierlichen Lei
chenbegängnis deutlich kundgab.
Vgl. Cooke, Life of General Lee (neue Ausg., New York 1887);
Lee-Childe (Neffe des Generals), Le [* 15] général Lee, sa vie et ses campagnes (Par. 1874);
Taylor, Four years with General Lee (New York 1882);
»Memoirs of General Robert Edm. Lee« (hrsg. von Long, Lond. 1886).