Lehrs,
Karl, ausgezeichneter Philolog, geb. zu Königsberg i. Pr., besuchte daselbst das Friedrichsgymnasium und seit 1818 die Universität, vertrat 1823 einen Lehrer am Danziger Gymnasium, wurde 1824 Lehrer am Gymnasium in Marienwerder, 1825 Oberlehrer am Friedrichsgymnasium in Königsberg (bis 1845), daneben 1831 Privatdozent und 1835 außerordentlicher Professor an der Universität. Seit 1845 ordentlicher Professor der Philologie daselbst, starb er Am berühmtesten ist sein für unsre Kenntnis von den Homer-Studien der alten Grammatiker grundlegendes Werk »De Aristarchi studiis Homericis« (Königsb. 1833; 3. Aufl. von Ludwich, Leipz. 1882). Außerdem heben wir hervor: »Quaestiones epicae« (Königsb. 1837),
eine Sammlung von fünf Abhandlungen zu griechischen Epikern;
die geistvollen »Populären Aufsätze aus dem Altertum, vorzugsweise zur Ethik und Religion
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der Griechen« (Leipz. 1856, 2. vermehrte Aufl. 1875);
»Die Pindarscholien« (das. 1873);
dann die Ausgaben von »Herodiani scripta tria emendatiora« (Königsb. 1848) und »Horatius mit vorzugsweiser Rücksicht auf die unechten Stellen und Gedichte« (Leipz. 1869);
endlich eine Übersetzung von Platons »Phädrus und Gastmahl« (das. 1870).
Vgl. Kammer, Karl ein Rückblick auf seine wissenschaftlichen Leistungen (Berl. 1878).